Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat auf seiner heutigen Sitzung die Beibehaltung der Leitzinsen beschlossen. So bleiben der Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefaziliät unverändert bei 4,00 %, 5,00 % und 3,00 % bestehen.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet mahnte die Bundesregierung, den bisherigen Reformkurs nicht zu verlassen. Er sehe aber weitere Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum und gehe daher von einem geringeren Wachstum aus, als bisher. Gleichzeitig bestehe eine erhöhte Inflationsgefahr. Entsprechend erhöhe die EZB ihre Prognose für die durchschnittliche Inflationsrate im Euro-Raum in diesem Jahr auf 2,1% (+0,1%). Für 2008 erwarte man 2,5%. Voraussichtlich erst 2009 werde die Teuerungsrate wieder unter 2,0% fallen.
Die Finanzkrise in den USA werde laut EZB das Wachstum auch in den kommenden Jahren noch negativ beeinflussen. Man erwarte für das kommende Jahr eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um maximal 2,5%. Für 2007 sehe die Situation aber noch gut aus. Man erwarte 2,4% bis 2,8%. Trichet machte außerdem kein Hehl daraus, so genannte „Zweitrundeneffekte“ für die Inflation durch Zinssenkungen unter diesen Vorzeichen unter allen Umständen vermeiden zu wollen. (Deutsche Bundesbank/ml)