Nach einer hervorragenden Sommersaison 2007 erwarte das Gastgewerbe in Deutschland nun ein durchschnittliches Wintergeschäft. Das ergebe sich aus der aktuellen Saisonumfrage Tourismus, so der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Beim Geschäft mit ausländischen Gästen haben vor allem mittelständische Tourismusbetriebe allerdings noch großen Nachholbedarf, betonen die Experten. Die Umfrageergebnisse stehen kostenlos im Internet per Download zur Verfügung.
Im Rahmen der DIHK-Auswertung „Erwartungen an die Wintersaison 2007/2008 – Bilanz der Sommersaison 2007“ verliehen insbesondere Hotels und Gastronomen dem vergangenen Sommer Traumnoten: Sie übertrafen mit ihrem Urteil sogar den bisherigen Rekord von 1999. Auch im Touristikmarkt wurden Höchstwerte erreicht; nur die Campingbranche musste gegenüber dem Vorjahr Einbußen hinnehmen.
Weniger euphorisch fällt dagegen der Blick in die Zukunft aus: Für die Wintersaison rechnet das Gastgewerbe mit einer nur durchschnittlichen Entwicklung. Gründe sind die Unsicherheit über die Schneesituation und eventuelle Nachfrageschwankungen. Auch schränken die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise das Budget der Konsumenten für Ausgaben in anderen Bereichen ein.
Die DIHK-Umfrage zeigt zudem, dass sich in der Tourismuswirtschaft zwar der positive Beschäftigungstrend aus den Vorjahren fortsetzt, dass insgesamt aber noch kein deutlicher Personalaufbau zu verzeichnen ist. Zum Teil ist dies auf den Mangel an Fachkräften zurückzuführen: Ein Viertel der Unternehmen im Gastgewerbe kann offene Stellen nicht besetzen.
Außerdem gilt: Auch wenn der Erhebung zufolge immer mehr Gäste aus dem Ausland kommen, kann die Tourismusbranche nach Einschätzung des DIHK das Geschäft mit den internationalen Besuchern noch intensivieren. Viele Unternehmen hätten das erkannt und setzten auf mehrsprachige Angebote, so der Verband. Bislang seien das aber vorwiegend die großen Hotel- und Gastronomieketten. Kleine und mittelständische Tourismusbetriebe müssten hier erst noch nachziehen, wenn sie in diesem Markt punkten wollen, mahnt der DIHK. (DIHK/ml)