Zwar hat sich das „Stimmungsbarometer Wirtschaft, Beginn 2008“ des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) nach einem längeren Aufwärtstrend in Folge erstmalig wieder etwas verdüstert, doch die rund 1200 befragten Unternehmensberater sind weiterhin von der Leistungsfähigkeit von Industrie und Wirtschaft überzeugt.
Aktuell beurteilen 87% (Juni 2007: 86%) die derzeitige wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen als positiv. Dabei ging allerdings der Anteil mit der Bewertung `sehr gut` von 17% auf 12% deutlich zurück. Einen guten Zustand attestieren aktuell drei Viertel der Befragten (Juni 2007: 68%).
In der Befragung gaben die BDU-Berater auch ihre Einschätzung hinsichtlich der Umsatzaussichten in den vierzehn abgefragten Branchen für die kommenden sechs Monate ab. Am besten fallen die Berater-Prognosen für die Energiebranche sowie die Logistik/Touristikbranche aus. Jeweils die Hälfte der Befragten erwarten hier eine verbesserte Umsatzsituation. Es folgen die Investitionsgüterindustrie mit 43% und die Chemie/Pharma-Branche mit 42%. Schwerere Zeiten prognostizieren die Consultants hingegen für die Automobilindustrie und die Bauwirtschaft. Bei beiden erwarten die Verbandsmitglieder zu je einem Drittel sinkende Umsätze bis Mitte 2008. Von den abgefragten Branchen sind dies auch die einzigen, bei denen die Zahl der Konjunkturskeptiker die der Konjunkturoptimisten übertrifft.
Insgesamt soll in allen anderen Branchen zumindest das zuletzt erreichte Niveau erhalten bleiben. Besonders hohe Prozentsätze mit gleichbleibender Tendenz fallen im Expertenurteil dabei auf die TIMES-Branchen (73%; Telekommunikation, IT, Medien, E-Business und Service-Provider), die Vorleistungsindustrie (69%) und die Dienstleistungsbranche (63%).
Innovationspotenzial sehen die BDU-Experten im kommenden Halbjahr besonders in der Investitionsgüterindustrie, in der Chemie- und Pharma-Branche, in der Automobilindustrie sowie in der Energiebranche. Jeweils rund die Hälfte der Befragten trauen den Firmen in diesen Branchen neue Lösungen zu. Auf den hinteren Rängen mit nur mangelndem Innovationspotenzial landeten in der Berater-Bewertung die Bauwirtschaft sowie Handel und Handwerk.
Auf die Frage, wie sich die Beschäftigungssituation in den unterschiedlichen Branchen in den kommenden sechs Monaten entwickeln wird, fällt die Prognose der Unternehmensberater gedämpfter aus als noch Mitte 2007. Dass die Zahl der Beschäftigten sinken wird, sagen für die Automobilindustrie 36% (steigende Beschäftigtenzahlen: 8%) sowie für die Öffentliche Hand 45% (steigende Beschäftigtenzahlen: 6%) der Befragten. Nach zwischenzeitlicher Erholung soll auch die Beschäftigungssituation in der Bauwirtschaft wieder ungünstiger werden (sinkende Beschäftigungszahlen: 42%; steigende Beschäftigtenzahlen: 18%). Besonders gute Jobperspektiven für das erste Halbjahr 2008 sehen die BDU-Berater hingegen in der Logistik-/Touristikbranche, in der Investitionsgüterindustrie, in der Dienstleistungsbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Aber auch in anderen Branchen wie zum Beispiel Chemie/Pharma, Energie und TIMES werden zusätzliche Beschäftigungspotenziale erwartet. (ots/ml)