Die EU-Kommission will die Finanzierung und Förderung von Innovationen kleiner und mittlerer Unternehmen verbessern und hat deshalb Maßnahmen für mehr grenzüberschreitende Investitionen von Risikokapitalfonds vorgeschlagen. Risikokapitalfonds spielen eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von kleinen Wachstumsunternehmen. Bisher ist der Risikokapitalmarkt in Europa jedoch noch sehr uneinheitlich. Nach dem Willen der Kommission sollen deshalb die geltenden nationalen Regelungen für Risikokapitalfonds untereinander anerkannt werden.
Ein besserer Rechtsrahmen werde nach Meinung der EU-Kommission zu einer Senkung der operationellen Kosten und des operationellen Risikos, zu höheren Renditen, einer Ausweitung von Risikokapitalangebot und -nachfrage und besser funktionierenden Risikokapitalmärkten beitragen. Davon sollen vor allem innovative KMU profitieren.
Nach Ansicht der Kommission könnten Hindernisse für die grenzüberschreitende Anlage und Beschaffung von Risikokapital dadurch abgebaut werden, dass gut funktionierende Risikokapitalstrukturen von anderen EU-Mitgliedstaaten übernommen und anerkannt werden. Die EU-Kommission forderte die Mitgliedstaaten daher auf, eine grenzüberschreitende Fondstätigkeit zu ermöglichen und die gegenseitige Anerkennung von Risikokapitalfonds zu erwägen. Dazu müssten die nationalen Behörden „ein für alle Seiten akzeptables Maß an Aufsicht und Transparenz“ gewährleisten.
Innovative KMU, so die Kommission, besitzen ein großes volkswirtschaftliches Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Entwicklung neuer Technologien. Der aktuellen Branchenstudie „Employment contribution of Private Equity and Venture Capital in Europe“ zufolge haben EU-Unternehmen, in die privates Risiko- oder sonstiges Beteiligungskapital investiert wurde, zwischen 2000 und 2004 eine Million neuer Arbeitsplätze geschaffen. Mehr als 60% dieser Arbeitsplätze entstanden in Unternehmen, die Risikokapital erhalten haben. Die Beschäftigung in diesen Unternehmen stieg um 30% pro Jahr. Außerdem geben innovative wachstumsorientierte Unternehmen, in die Risikokapital investiert wurde, im Durchschnitt 45% ihrer Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Dies entspricht jährlich 3,4 Millionen Euro je Unternehmen oder 50.500 Euro je Beschäftigten.
Die komplette (englischsprachige) Branchenstudie steht per Download im Internet zur Verfügung. (EU-Kommission/ml)