Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahr 2007 gegenüber 2006 um 2,2% gestiegen. Das ist die höchste Jahresteuerungsrate seit 1994. 2006 lag die Teuerungsrate bei lediglich 1,7%. Für die Beschleunigung der Preisentwicklung sind – neben der Erhöhung der Mehrwert- und Versicherungssteuer zu Beginn des Jahres – vor allem die Energiepreise verantwortlich.
Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) verteuerten sich 2007 um 3,9%. Unter allen Energiepreisen stiegen die Preise für Strom am stärksten (+6,8%). Mineralölprodukte verteuerten sich 2007 gegenüber 2006 im Schnitt um 3,0% (davon Kraftstoffe: +4,1%; leichtes Heizöl: -1,2%). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die jahresdurchschnittliche Teuerung nur 1,9% betragen.
Der deutliche Anstieg der Jahresteuerungsrate 2007 über die Zwei-Prozent-Marke ist seit der zweiten Jahreshälfte durch schrittweise Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln (+3,1% Jahresdurchschnitt 2007) erfolgt. Einzelne Milch-, Mehl- und Fettprodukte stiegen im zweistelligen Bereich (darunter Butter: +19,1%; Mehl: +15,4%; Speisequark: +12,0% und Vollmilch: +10,3%). Dagegen erhöhten sich beispielsweise die Preise für langlebige Gebrauchsgüter (+0,9%), Bekleidung (+0,8%) sowie für Telefon, Internet und andere Kommunikationswege (+0,2%) geringer als die Verbraucherpreise insgesamt.
Im Dezember 2007 stieg der Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2006 um 2,8%. Seit September hat die Teuerungsrate die Marke von 2% überschritten. Im November wurde der Jahreshöchstwert mit einem Plus von 3,1% erreicht, im Dezember schwächte sich der Preisanstieg wieder etwas ab (+2,8%). Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Index im Dezember um 0,5%.
Im Jahresvergleich wirkte im Dezember 2007 – wie in den Vormonaten – die Energie preistreibend. Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung für Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate im Dezember 2007 nur bei 2,2% gelegen.
Der deutliche Anstieg des Preisindex von November auf Dezember 2007 um 0,5% resultiert in erster Linie aus saisonbedingten Preisentwicklungen: Neben den Preiserhöhungen für einige Obst- und Gemüsesorten (darunter Weintrauben: + 16,0% und Kopfsalat: + 13,1%) sind insbesondere übliche Teuerungen – auf Grund der Saisonhöhepunkte Weihnachten und Silvester – für Pauschalreisen (+ 32,5% zum November 2007) und Beherbergungsdienstleistungen (+ 20,8%) hervorzuheben.
Verbraucherfreundlich entwickelten sich dagegen binnen Monatsfrist vor allem die Kraftstoffpreise (-5,4%; darunter Superbenzin: -5,9%). Auch im Bereich Bekleidung und Schuhe gab es erste Preisrückgänge (-1,0%) wegen des bevorstehenden Saisonwechsels von der Winter- auf die Frühjahrskollektion.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2007 um 2,3% gestiegen. Im Dezember 2007 gegenüber Dezember 2006 erhöhte sich der harmonisierte Verbraucherpreisindex um 3,1%. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,7%. (Statistisches Bundesamt/ml)