Eine überdurchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit und regelmäßige Arbeit an Samstagen gehören zum Arbeitspensum von Fach- und Führungskräften – das sind zwei herausragende Ergebnisse einer Umfrage der Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM). Bundesweit nahmen rund 400 Manager und Angestellte an der Befragung teil. 6% der Befragten waren selbstständige Unternehmer, 29% Manager und leitende Angestellte und 65% Angestellte ohne Personalverantwortung.
Bei der Untersuchung fiel auf, dass neben der jeweiligen Position der Befragten die Größe des Unternehmens eine bedeutende Rolle spielt, wie lange in der Woche gearbeitet wird. Interessant: Je größer das Unternehmen, desto geringer die wöchentliche Arbeitszeit. Insbesondere in kleinen Unternehmen mit maximal zehn Mitarbeitern wird deutlich länger gearbeitet als in größeren Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten.
Generell gilt: Fach- und Führungskräfte arbeiten in Deutschland überdurchschnittlich viel. Mehr als 70 % der Befragten arbeiteten mindestens 40 Stunden pro Woche. Die größte Gruppe bewegt sich mit 33 % in einem Arbeitszeitkorridor von bis zu 45 Wochenstunden. Knapp 30 % arbeiteten zwischen 45 und 60 Stunden pro Woche. 8 % der befragten Manager kommen sogar auf mehr als 60 Arbeitsstunden.
Auffällig ist, dass Fach- und Führungskräfte regelmäßig auch an Samstagen arbeiten. 55 % der Befragten gaben an, auch samstags für ihr Unternehmen tätig zu sein. 27% arbeiteten dabei mindestens einen Samstag pro Monat, knapp 14 % sogar zwei oder mehr Samstage pro Monat. Samstage werden auch mehr und mehr für Weiterbildung genutzt. Außerdem hängt sowohl die Höhe der wöchentlichen Arbeitszeit als auch die Anzahl der Arbeitssamstage mit der hierarchischen Position der Befragten zusammen: Selbstständige arbeiten durchschnittlich rund 52 Stunden pro Woche und sind an 19 Samstagen pro Jahr im Betrieb. Leitende Angestellte kommen auf eine Wochenarbeitszeit von 50 Stunden und 13 Arbeitssamstage pro Jahr, während Angestellte ohne Personalverantwortung 41 Stunden pro Woche arbeiten und an acht Samstagen beruflich eingespannt sind.
Die individuelle Arbeitsbelastung wird bei den befragten Managern durchaus als überdurchschnittlich eingeschätzt. Immerhin 50 % bezeichneten sie als hoch, 19 % sogar als sehr hoch. Der Leiter der Studie, Prof. Dr. Marco Zimmer von der FOM Hamburg relativiert dieses Ergebnis: „Trotz der hohen Arbeitsbelastung sind die befragten Manager und Nachwuchsmanager mehrheitlich mit dem persönlichen beruflichen Erfolg zufrieden.“ Auch die Länge des Urlaubs wird von den meisten Befragten (46 %) als „genau richtig“ bewertet.
Die Bedeutung von Weiterbildung wird von der überwiegenden Mehrheit der Befragten anerkannt. Zwei Drittel bezeichnen sie als „sehr wichtig“, ein Drittel als „wichtig“. Diese Bewertung spiegelt sich auch in der Einschätzung des eigenen zeitlichen Aufwandes für die berufliche Weiterbildung wider: 68 % gaben an, hohen oder sehr hohen Aufwand zu treiben.
Details der Studie stehen in Kürze im Internet zur Verfügung. (idw/ml)