Auf der gestrigen Sitzung beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins (Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte) sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefaziliät unverändert bei 4,00 %, 5,00 % bzw. 3,00 % zu belassen.
Allerdings ließ EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wenig Zweifel darüber aufkommen, dass demnächst eine Erhöhung anstehe, wenn die Preiserhöhungen bei Energie und Lebensmitteln zu überzogenen Tarifabschlüssen führen sollten. Trichet in seiner Einleitung zur Pressekonferenz: „Angesichts des sehr kräftigen Geldmengen- und Kreditwachstums wurde unsere Einschätzung, dass die Preisstabilität auf mittlere Sicht Aufwärtsrisiken unterliegt, uneingeschränkt bekräftigt.“ Der Schutz vor einer Inflation habe „für den EZB-Rat höchste Priorität“. Trichet weiter: „Der EZB-Rat verfolgt die Tarifverhandlungen in den Ländern des Euro-Währungsgebiets mit besonderer Aufmerksamkeit“. Auch die Finanzmarktkrise ist seiner Meinung nach noch nicht ausgestanden. (EZB/ml)