Forscher, die eine eigene Firma gründen wollen, haben oft die Technologie besser im Blick als kaufmännische Aspekte ihres Vorhabens. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Programm „Fraunhofer fördert Management“ wird die Venture-Gruppe der Fraunhofer-Gesellschaft künftig Firmengründern aus der Wissenschaftsszene erfahrene Manager zur Seite stellen.
Gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens sei es wichtig, zügig eine klare Marktstrategie zu entwickeln, einen Kundenstamm aufzubauen und die Firma professionell nach außen zu präsentieren. Im Fokus der Ausgründer stehe allerdings häufig die Technologie. Kaufmännische Aspekte werden nach Meinung der Experten nicht oder zu wenig beachtet. Das Durchhaltevermögen der Gründer wird daher auf eine harte Probe gestellt. Genau an diesem Punkt soll das neue Programm „Fraunhofer fördert Management“ ansetzen. Dafür stellt das BMBF in den nächsten drei Jahren 2,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Künftig sollen deshalb tatkräftige und erfahrene Manager aus der Industrie den Forschern in den Anfängen der Gründungsphase unter die Arme greifen. Das Institut sucht derzeit Manager, die die Wissenschaftler entweder befristet oder auch länger unterstützen. Sie sollen beispielsweise ein Geschäftsmodell entwickeln, die Markt- und Wettbewerbssituation analysieren und Kundenanforderungen ermitteln. Wenn sich die Partner verstehen, sei nicht ausgeschlossen, dass der betreffende Manager später auch die Geschäftsführung des Patenkinds übernehmen kann, lockt die Venture-Gruppe potenzielle „Entwicklungshelfer“.
Die Experten der Venture-Gruppe beraten seit 1999 Wissenschaftler, die sich mit einem eigenen Technologie-Unternehmen selbstständig machen wollen. Sie helfen bei der Optimierung des Business Plans, der Wahl der Rechtsform und der Ausgestaltung von Verträgen. Darüber hinaus unterstützen sie die Forscher auch bei der Suche nach Finanz-, Kooperations- und Industriepartnern. (idw/ml)