Viele staatliche Transferleistungen könnten über Gutscheinsysteme effizienter und effektiver eingesetzt werden als bisher, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt. Danach ließen sich in den Bereichen Kinderbetreuung, Pflegeleistungen, Behindertenhilfe und Grundsicherung schätzungsweise bis zu 30% der Leistungen zielgerichteter verteilen. Allein in der Kinderbetreuung brächte dies eine Reformdividende von bis zu 4,7 Milliarden Euro; bei der Hilfe für Menschen mit Behinderung wären es maximal 3,4 Milliarden Euro.
Möglich würden diese Effizienzgewinne etwa durch mittel- bis langfristig deutlich niedrigere Bürokratiekosten. Weiterhin könne der Staat durch Gutscheinsysteme einzelne Gruppen zielgenauer fördern und Mitnahmeeffekte verhindern, so die Experten des Instituts. Schließlich seien sogar positive Effekte auf Beschäftigung und Wirtschaftswachstum zu erwarten – nicht zuletzt durch das Zurückdrängen der Schwarzarbeit. Bewährt haben sich Gutscheinsysteme nach Angaben des Instituts unter anderem bereits in der betrieblichen Personalpolitik. So erzielen Gutscheine für eine steuerbegünstigte Mittagsverpflegung bei einem frei wählbaren Anbieter gegenüber dem Kantinenessen erfahrungsgemäß Effizienz- und Effektivitätsvorteile zwischen 3% und 11%.
Der Abschlussbericht der Studie steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung. (ots/ml)