Das Jahr 2006 brachte weltweit überraschende Wachstumsimpulse. Davon konnte auch der deutsche Einzelhandel profitieren: In die Umsatz-Top-10 der globalen Einzelhandelsunternehmen schafften es wieder Metro (Platz 5) und die Schwarz-Gruppe (Platz 10). Aldi belegt Platz 11, Rewe Platz 14 und Edeka Platz 17. Laut der Studie „Global Powers of Retailing“ des Beratungsunternehmens Deloitte wuchsen zudem die bodenständigen Einzelhändler entgegen den langfristigen Trends schneller als die global aktiven.
Die US-Unternehmen konnten sich trotz Dollarschwäche überraschend gut behaupten. Erstmals konnten sich chinesische und russische Konzerne in die Top 250 hocharbeiten.
In die Top 20 der am schnellsten wachsenden Unternehmen schaffte es mit Rossmann erstmals auch ein deutsches Unternehmen. Die Wachstumsraten blieben 2006 in Europa aber dennoch erwartungsgemäß bescheiden. Vor allem deutsche und französische Anbieter reagierten darauf mit verstärkter Auslandspräsenz. Allerdings zeigt sich: Unternehmen mit Aktivitäten in vielen Ländern wuchsen langsamer als solche mit einem eher überschaubaren Wirkungskreis. Das gilt jedoch nicht für die Profitabilität: Hier liegen die international aufgestellten Unternehmen mit einer Durchschnittsmarge von 4,7% vor den bodenständigen mit 3,1%.
Die bedeutendsten Segmente innerhalb des Einzelhandels sind nach wie vor die Bereiche Nahrungsmittel und schnell drehende Konsumartikel, wie sie in Supermärkten, Drugstores usw. verkauft werden. Allerdings steigt die Zahl jener Unternehmen deutlich an, die auf Angebote wie z.B. Spezialkleidung und Schuhe, Sportartikel oder Spielzeug setzen. Ebenso nimmt die Zahl von Hypermarktbetreibern zu.
Auch wenn das Jahr 2006 ein befriedigendes Resultat für den Einzelhandel gebracht hat – die Herausforderungen der Zukunft sind erheblich. Vor allem in den Industrieländern erwarten die Kunden verstärkt eine soziale und ökologische Verantwortung der Anbieter, so die Experten. Um ruinösen Preiskämpfen zu entgehen, setzen Unternehmen verstärkt auf Nischensegmente und Erlebniskauf und nutzen sämtliche verfügbaren Vertriebskanäle.
Die Binnennachfrage der Wachstumsmärkte verstärkt sich deutlich – vor allem Indien wird zusehends attraktiver. Ein Engagement lohne sich für jene, die jetzt als First Mover den ersten Schritt wagen, rät Deloitte.
Die steht im Internet (in englischer Sprache) per Download zur Verfügung. (ots/ml)