Nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn wurden im Jahr 2006 in Deutschland rund 421.000 Unternehmen neu gegründet. Davon hatten 89,9% keine Beschäftigten und nur 10% zwischen einem und 49 Beschäftigten. Damit gaben, wie schon im Jahr 2005, 99,9% der Gründer für ihr neues Unternehmen zum Zeitpunkt der Gewerbeanmeldung weniger als 50 Beschäftigte an.
Lediglich bei 435 der neu gemeldeten Unternehmen wurden 50 und mehr Beschäftigte angegeben, davon 278 mit bis zu 99 Beschäftigten und 157 mit 100 und mehr Beschäftigten. In den Jahren 2003 bis 2006 wurden jährlich 190.000 Betriebe neu gegründet, die mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten hatten. Im Schnitt boten die Betriebe 2,3 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.
Die Gewerbeanzeigenstatistik weist für 2006 die meisten Nebenerwerbsgründungen bei den unternehmensnahen Dienstleistungen aus (68.000), dicht gefolgt vom Handel (knapp 64.000) und den sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (gut 30.000). Seit über zehn Jahren rückläufig ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen bei Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen und Zweigstellen. Während 1997 noch 210.900 Hauptniederlassungen und Zweigstellen gegründet wurden, waren es 2001 nur noch rund 184.000 und 2006 lediglich 162.000.
Nicht erfasst wurden in der Statistik Angehörige der freien Berufe und deren Unternehmen. Die Zahl der Selbstständigen in den freien Berufen nimmt jedoch seit Jahren stark zu. Während es Anfang 1998 rund 646.000 Selbstständige gab, waren es Anfang 2007 bereits 954.000. Allein im Zehnjahreszeitraum von 1997 bis 2006 gab es in Deutschland insgesamt 4,9 Millionen Existenzgründungen. Sowohl bei der Selbstständigenquote einschließlich der Landwirtschaft (11,1%) als auch ohne Landwirtschaft (10,6%) lag Deutschland 2006 unter dem EU-Durchschnitt von 14,8% beziehungsweise 13,3%.
(Deutscher Bundestag/ml)