Bayerns Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr am schnellsten von allen Ländern. Das ergibt eine erste Rechnung des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder. Mit 2,9% Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (Vorjahr +2,5% und Platz 6) liegt das Wirtschaftswachstum des Freistaats 2007 deutlich über dem Zuwachs in Deutschland insgesamt (+2,5%).
Auf Platz 2 landete der Stadtstaat Hamburg. Vorjahresbester Baden-Württemberg rutschte auf Platz 3. Auch am Listenende gab es eine Veränderung: Vorjahresschlusslicht Berlin wurde 2007 überraschend von Schleswig-Holstein unterboten.
Dass die Bestplazierung Bayerns 2007 kein Ausreißer ist, beweist das Wachstum des seit 1962 konservativ regierten Freistaats in den vergangenen zehn Jahren. Mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von +29,4% liegt Bayern deutlich vor dem Zweitbesten (Saarland mit +20,8%). Verglichen mit dem Bundeswachstum von +16,5% wuchs Bayerns Wirtschaftskraft in der letzten Dekade sogar fast doppelt so schnell.
Freuen dürfen sich auch die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt. Sie erzielten allesamt ein gesteigertes Wachstum trotz schwächerem Bundestrend.
Der Aufstieg Berlins vom letzten zum vorletzten Platz liegt nach Aussage des Arbeitskreises weniger an den Anstrengungen der Bundeshauptstadt, sondern mehr an den Sonderbelastungen, die Schleswig-Holstein nach unten zogen (von 2,5% in 2006 auf 1,4% in 2007), darunter die Schließung der Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel.
Hamburg, der Zweitplazierte, profitierte wiederum vom Boom in der Schifffahrt und im Bereich Unternehmensdienstleistungen.
Der Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder besteht aus Mitarbeitern der Statistischen Ämter aller Bundesländer und berücksichtigt in seinen Berechnungen deren statistische Daten. (ml)