Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden im Jahr 2007 von Deutschland Waren im Wert von 969,1 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 770,4 Milliarden Euro eingeführt. Die deutschen Ausfuhren waren damit im Jahr 2007 um 8,5% und die Einfuhren um 5,0% höher als im Jahr 2006. Das bedeutet unter dem Strich einen Ausfuhrüberschuss von 198,7 Milliarden Euro (2006: 159 Milliarden Euro) oder +8,5%. Das reicht, um China mit einem Überschuss von lediglich 262,2 Milliarden Dollar (rund 180 Milliarden Euro) voraussichtlich ein letztes Mal auf den weltweit zweiten Platz zu verweisen.
Für das kommende Jahr erwarten allerdings die meisten Experten ein Kopf-an-Kopf-Rennen oder sogar ein Überholmanöver Chinas. In Zweckoptimismus übt sich angesichts dieser Entwicklung der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA): „Eine leicht nachlassende Weltkonjunktur, die durch eine mögliche Rezession in den USA noch zusätzlich an Kraft verlieren könnte, sowie ein anhaltend schwacher Dollar werden das Exportieren insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nicht einfacher machen. Doch selbst wenn wir den schmückenden Titel Exportweltmeister im nächsten Jahr an China abgeben sollten, ist dies eine gute Nachricht, weil steigender Wohlstand unserer Kunden auch für uns bessere Geschäfte bedeuten. Zudem zählt neben absoluten Zahlen auch die Qualität. Und da bleibt Deutschland auch weiterhin Weltspitze“, beruhigte Anton F. Börner, Präsident des Verbandes deshalb auch die anwesenden Journalisten bei der Pressekonferenz in Berlin.
Aber nicht nur die Ausfuhrbilanz, auch die Leistungsbilanz von 2007 kann sich sehen lassen: Zusammen mit den Salden für Dienstleistungen (-20,5 Milliarden Euro), Erwerbs- und Vermögenseinkommen (+24,6 Milliarden Euro), laufende Übertragungen (-30,1 Milliarden Euro) sowie Ergänzungen zum Außenhandel (-10,8 Milliarden Euro) schloss – nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank – die Leistungsbilanz im Jahr 2007 mit einem Überschuss von 162,0 Milliarden Euro ab. Im Jahr 2006 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 114,1 Milliarden Euro ausgewiesen.
Für Dezember sehen die Zahlen allerdings bereits weniger gut aus. Im letzten Monat des abgelaufenen Jahres wurden von Deutschland Waren im Wert von 73,4 Milliarden Euro (+0,0% gegenüber Dezember 2006) ausgeführt und Waren im Wert von 62,7 Milliarden Euro (+0,1%) eingeführt.
Im Vormonatsvergleich verlief die Entwicklung von Aus- und Einfuhren kalender- und saisonbereinigt sogar gegenläufig: Während die Ausfuhren gegenüber November 2007 um 1,2% sanken, nahmen die Einfuhren um 5,3% zu. (ml)