Ein schlechtes Management von Veränderungsprozessen (Change Management) kostet Unternehmen Produktivität und Mitarbeiter. Wird eine Akquisition, Restrukturierung oder Wachstumsinitiative unzulänglich begleitet, sinkt die Produktivität der betroffenen Mitarbeiter um 23 %, während die Zahl der Kündigungen um zehn Prozentpunkte ansteigt. Das zeigt die aktuelle Studie „Change Management: Business Transformation – Veränderungen erfolgreich gestalten“ der Strategieberatung Capgemini Consulting.
Befragt wurden für die dritte Ausgabe der alle zwei Jahre durchgeführten Untersuchung 122 Führungskräfte von Großunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Inhaltlich werden in den nächsten Jahren nach Einschätzung der Manager die meisten Veränderungen in Unternehmen ihre Ursache in einer Restrukturierung beziehungsweise Reorganisation (49 %) haben. Auf den weiteren Plätzen folgen Wachstumsinitiativen, veränderte Unternehmensstrategien, Kostensenkungsprogramme und neue Marktstrategien.
Diese Veränderungen machen den Einsatz von Change-Management-Programmen, also gesteuerter Prozesse zur Gestaltung dieses Wandels nötig. Dabei wird laut Studie das Hauptgewicht auf dem Veränderungsprozess und weniger auf dem Inhalt der Veränderung liegen.
Change Management besitzt – zur Überraschung der Berater – inzwischen einen voll akzeptierten Platz innerhalb des Ablaufs eines solchen Wandels. Auch bei der zeitlichen Einbindung bringt die Capgemini-Consulting-Studie Positives an den Tag. Immerhin drei Viertel der begleitenden Change-Aktivitäten starten mehr oder weniger rechtzeitig zu Projektbeginn. In lediglich jedem zwanzigsten Unternehmen ertönt der Ruf nach Hilfe erst, wenn der Karren sprichwörtlich im Dreck steckt.
Es gibt kaum einen Manager, der Change Management für überflüssig hält. So bezeichnen auch 36 % der befragten Führungskräfte einen gesteuerten Veränderungsprozess als „sehr wichtig“. Weitere 50 % vergeben die Wertung „wichtig“. Und in der Zukunftsprognose für das Jahr 2010 steigen die Werte noch einmal um einige Prozentpunkte.
Wie schon in den beiden Vorgängerstudien zeigt sich damit, dass Change Management zu einer der wichtigsten Managementaufgaben zählt. Und dennoch existieren Probleme im Zusammenhang mit Change-Prozessen. Sie lassen sich nach Meinung der Berater im Wesentlichen auf strategische Verwirrungen, politische Konflikte und handwerkliche Fehler reduzieren.
Die Studie steht als kostenloser PDF-Download zur Verfügung. (ots/ml)