Viele Tarifabschlüsse im zweiten Halbjahr 2007 fielen mit einem Plus von rund 3% erneut deutlich höher aus als in den Jahren davor. Gleichzeitig stiegen die Verbraucherpreise zwischen 1,9% (Juli, August) und 3,1% (November) gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt errechnete. Unter dem Strich konnten damit die meisten tariflich bezahlten Beschäftigten ihren Lebensstandard halten.
Tariferhöhungen von 3% und mehr erhielten die Beschäftigten im zweiten Halbjahr 2007 beispielsweise in der Druckindustrie (+3,0%), im Groß- und Außenhandel (+3,0% bis +3,3%) und in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie (+3,6% bis +4,5%). Niedrigere Tariferhöhungen wurden insbesondere im Dienstleistungsbereich abgeschlossen: So lagen die Abschlüsse im Privaten Verkehrsgewerbe in Nordrhein-Westfalen bei +1,8% und im Hotel- und Gastgewerbe in Sachsen bei +1,5%. Niedrigere Tarifabschlüsse gab es auch im Ernährungsgewerbe, beispielsweise der Nährmittelindustrie in Bayern (+2,5%) und der Fleischwarenindustrie in Hessen (+1,0%).
Nicht alle Tarifverträge wurden am Ende ihrer Laufzeit nahtlos neu abgeschlossen: Im Einzelhandel wird seit Frühjahr 2007 bundesweit erfolglos über einen neuen Abschluss verhandelt. Auch im Handwerk und im Dienstleistungssektor, zum Beispiel im Elektro-, Heizungs-, Sanitär-, Fleischer-, Bäcker- und Konditorenhandwerk, im Friseurgewerbe oder im Hotel- und Gastgewerbe, konnten in vielen Regionen seit mehr als einem Jahr keine aktuellen Vergütungstarife vereinbart werden.
Ausgewählte Tarifabschlüsse im zweiten Halbjahr 2007