Zur Trauergemeinde um den Transrapid gesellte sich Ende vergangener Woche auch der Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Volker Wanduch, stellvertretender Direktor des VDI nannte das Aus einen „Dolchstoß“ für eine wichtige, zukunftsorientierte Technologie. Er rügte die Politik, es mangele ihr seit 30 Jahren am politischen Willen, das Projekt durchzusetzen.
Dass sich die anfänglich geplanten Kosten nahezu verdoppelt haben, liegt nach Ansicht Wanduchs nicht an steigenden Material- und Rohstoffpreisen: „Die machen in der Regel nur 20 bis 30% aus. Vielmehr muss es gravierende Planänderungen gegeben haben, die die Kosten in die Höhe trieben.“ Tunnelverlängerungen und Lärmschutzmaßnahmen seien hinzugekommen, die die politische Akzeptanz des umstrittenen Bauvorhabens steigern sollten. „Jetzt droht der Technikstandort Deutschland international abgehängt zu werden. Nach dem MP3-Player und dem Faxgerät werden wieder andere Nationen das Geld verdienen“, ärgert sich Wanduch.
Mit dem Transrapid gebe Deutschland eine wichtige Zukunftstechnologie auf. Der Transrapid habe gegenüber dem herkömmlichen Rad-Schiene-System erhebliche wirtschaftliche, verkehrspolitische und technische Vorteile, die nun in Zukunft von anderen Ländern entwickelt werden. (ots/ml)