Das DIW-Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin signalisiert für das laufende Quartal ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von gut 0,5%. Damit zeige sich die deutsche Volkswirtschaft zum Jahresauftakt in einer robusteren Verfassung als bislang erwartet, so die Experten des Instituts.
Deutlich lebhafter als noch vor Monatsfrist entwickle sich das Produzierende Gewerbe (ohne Bauwirtschaft): Mit einem Zuwachs von einem Prozent finde es Anschluss an die kräftige Dynamik im Vorjahr und sei damit wieder die wichtigste Triebkraft des Wachstums.
Getragen werde die industrielle Expansion vor allem von den Investitionsgüterproduzenten, während die Vorleistungs- und Konsumgüterindustrie eher auf der Stelle trete und die Energieproduktion rückläufig sei. Den stärksten Wachstumszuwachs verzeichnet laut Barometer die Bauwirtschaft, was insbesondere auf die günstige Winterwitterung zurückzuführen sein dürfte.
Mit einem Zuwachs von 1,7% leistet die Bautätigkeit nach drei aufeinanderfolgenden Minusquartalen erstmals wieder einen positiven Wachstumsbeitrag. Leicht aufgehellt haben sich die Aussichten für den Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr, der nach dem Einbruch im Vorquartal (Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5%) mit einem Zuwachs von einem Viertelprozentpunkt wieder leicht zulegen kann.
Die sich im Vormonat bereit abzeichnende Erholung der Automobilkonjunktur hat sich durch die im Februar abermals angestiegenen Zulassungszahlen gefestigt: Die Kfz-Zulassungen liegen nunmehr rund 7% über ihrem mehrjährigen Durchschnitt vor der Mehrwertsteuererhöhung.
Die unternehmensnahen Dienstleister bestätigen nach Meinung des DIW mit einem Wachstum von 0,6% die robuste Verfassung aus der Vormonatsprognose. Für die übrigen Dienstleistungsbereiche wird unverändert ein Zuwachs von 0,2% erwartet.
Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft zeige sich bislang recht robust gegenüber dem insgesamt rauheren weltwirtschaftlichen Umfeld, beruhigt das DIW. Auch sei die Realwirtschaft bislang nicht spürbar von den Finanzmarktturbulenzen beeinträchtigt. Für den weiteren Jahresverlauf bleibe indes entscheidend, dass die Binnenkräfte – allen voran der private Verbrauch – der absehbaren Dämpfung der Außenwirtschaft entgegenwirken. (DIW/ml)