Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März etwas verbessert. Während die Konjunkturerwartung nur minimal zulegte, stiegen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung deutlich an. Entsprechend klettert das Konsumklima von 4,5 Punkten im März auf einen Prognosewert von 4,6 Punkten für den April.
Aber auch diese Erholung könne nicht darüber hinweg täuschen, dass angesichts der hohen Inflationsraten die bisherige Konsumprognose von 1,5% nur schwierig zu erreichen sei, warnt das Konsumforschungsinstitut. Sollte die Preissteigerungsrate auch im restlichen Jahr 2008 über 2% bleiben, dürfte der reale private Konsum in diesem Jahr nur noch um maximal 1% zunehmen, so die Experten der GfK.
Trotzdem sorgen die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sowie ansehnliche Tariferhöhungen dafür, dass sich sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung im Monat März verbessern konnten. Die Ökonomen der GfK vermuten, dass die noch nicht ausgestandene Hypothekenkrise und die Rezessionsgefahren in den USA wesentliche Gründe dafür sind, dass die Konjunkturaussichten der Konsumenten leicht hinter den beiden anderen Indikatoren zurückgeblieben und nur minimal gestiegen sind.
Konjunkturerwartung: Nach dem Rückschlag im vergangenen Monat mit einem Minus von mehr als 14 Punkten hat sich die Konjunkturerwartung der deutschen Verbraucher im März wieder stabilisiert. Der Indikator legte minimal um 0,4 Zähler zu und weist nun 15,0 Punkte auf. Nach wie vor ist bei den Bundesbürgern eine gewisse Verunsicherung hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung vorhanden.
Einkommenserwartung: Nach den deutlichen Gewinnen von mehr als 4 Zählern im Vormonat konnte die Einkommenserwartung auch im März noch einmal zulegen. Mit einem Plus von 2 Punkten fällt der Zuwachs allerdings etwas bescheidener aus. Aktuell weist der Indikator einen Wert von 1,5 Punkten auf und liegt damit zum ersten Mal seit September 2007 wieder im positiven Bereich. Die Befragten sind zuversichtlich, dass Löhne und Gehälter stärker steigen werden als die Inflation und somit Realeinkommenszuwächse möglich sind.
Anschaffungsneigung: Die Anschaffungsneigung konnte im März zwar wieder zulegen, mit einem Plus von knapp 5 Zählern können die Einbußen aus dem Vormonat jedoch nur zum Teil aufgeholt werden. Mit aktuell -10,2 Punkten liegt die Konsumneigung im März gut 2 Punkte über dem entsprechenden Wert des Vorjahres, bleibt aber gleichzeitig deutlich unter ihrem langjährigen Durchschnitt von 0 Punkten. Dennoch beabsichtigen die Konsumenten offenbar, ihre Kaufzurückhaltung zu reduzieren.
Konsumklima: Die in diesem Monat positive Entwicklung der Indikatoren führt zu einem leicht ansteigenden Konsumklima. Der Gesamtindikator prognostiziert für April mit 4,6 Punkten einen minimal verbesserten Wert. Eine gestiegene Sparneigung verhindert dabei eine stärkere Zunahme. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verharrte der Indikator noch bei 4,5 Punkten.
Jetzt von einer Trendwende zu sprechen, sei allerdings verfrüht, warnen die GfK-Experten. Hohe Inflationsraten sowie neue Rekordwerte bei Dollar und Rohölpreis dürften im Moment dafür sorgen, dass die Verbraucher ihre Zurückhaltung nicht unmittelbar aufgeben werden. Vor allem bei den Preisen müsse zunächst wieder mehr Ruhe einkehren. Dann würden auch die positiven Rahmenbedingungen, wie die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt, wieder mehr in den Vordergrund rücken.
In Anbetracht der aktuellen Preisentwicklung und der anhaltend hohen Inflationsraten sei die bisherige Konsumprognose von real 1,5% kaum erreichbar. Daher revidiert die GfK die Konsumerwartung für das Jahr 2008 auf 1%. (GfK/ml)