Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelten Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im März überraschend um 7,5 Punkte auf nunmehr -32,0 Punkte gestiegen (Vormonat: -39,5 Punkte). Damit liegen sie allerdings weiterhin deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 30,3 Punkten. Trotz des derzeit schwachen Wirtschaftswachstums in Deutschland rechnen die befragten Experten mit einer Konjunkturbelebung ab September.
Die Experten sind vor allem in Bezug auf die Entwicklung der Vereinigten Staaten in den nächsten sechs Monaten optimistischer gestimmt. Zudem erwarten sie, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder an Wert gewinnen wird. Dies dürfte den exportorientierten Branchen in Deutschland zugute kommen. Außerdem hat sich die Stimmung der Finanzmarktexperten hinsichtlich der Entwicklung des privaten Konsums etwas aufgehellt.
„Der Optimismus der Finanzanalysten gründet sich vermutlich auf die Hoffnung, dass bei der Finanzmarktkrise das Schlimmste in einem halben Jahr überwunden sein wird und die Konjunkturdynamik sich nicht mehr abschwächt als bisher erkennbar,“ kommentierte ZEW-Präsident Prof. Wolfgang Franz.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich im März geringfügig verschlechtert. Der entsprechende Indikator sank um 1,6 Punkte auf 32,1 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im März. Der Euro-Indikator stieg deutlich um 6,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 35,0 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nahm im März um 2,4 Punkte ab und steht nun bei 19,4 Punkten.
An der aktuellen Umfrage im Rahmen des ZEW-Finanzmarkttests haben sich 285 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Die horizontale Linie in der Grafik kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen. (ZEW/ml)