Spitzenplatz für Regensburg bei Internet-Domains pro Kopf

Die Universitätsstadt Regensburg verzeichnet die meisten Internet-Domains pro Kopf in Deutschland. Danach folgen die ebenfalls im Freistaat liegenden Städte München und Nürnberg. Trotz dieser Topplatzierung bayerischer Städte liegt beim Länderranking der Stadtstaat Hamburg auf dem ersten Platz. Aber auch Deutschland insgesamt kann stolz sein: Es belegt bei der Internet-Präsenz weltweit hinter den USA den Rang 2.

Dieses Ranking gab gestern der Branchenverband BITKOM nach Auswertung der Daten des Deutschen Network Information Center (DENIC) in Berlin bekannt. Bei DENIC werden alle Domains der deutschen Top-Level-Domain „.de“ zentral registriert.

Aus der Analyse der Daten des DENIC lässt sich aber noch mehr herauslesen: Im Web präsentiert sich Deutschland überwiegend westdeutsch. Ende 2007 kamen in Hessen und Bayern auf tausend Einwohner knapp 150 Internetadressen und damit fast drei Mal so viele wie in Mecklenburg-Vorpommern mit 65 und Sachsen-Anhalt mit 54 Webadressen. Die fünf Neuen Bundesländer bilden gemeinsam das Schlusslicht im deutschsprachigen Web. „Die Chancen, die in der Internetpräsenz liegen, sollten auch in den Neuen Bundesländern stärker genutzt werden“, mahnte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer anlässlich der Vorstellung der Zahlen.

In Deutschland ist die Zahl der Websites seit Beginn des Internet-Booms im Jahr 1999 stetig und weitgehend gleichmäßig angestiegen. Deutsche Website-Inhaber nutzen vor allem .de-Adressen. Internethochburgen sind laut BITKOM einige Städte in Bayern. In der Universitätsstadt Regensburg kommen auf tausend Einwohner 380 Webadressen, es folgen München (317) und Nürnberg (298), danach Frankfurt am Main (296) und Bonn (284). Die .de-Domains sind aber auch außerhalb Deutschlands verbreitet: 7% der .de-Adressen wurden im Ausland registriert, vor allem in der Schweiz, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

An der Spitze aller Webadressen weltweit liegt „.com“ mit fast 75 Millionen Einträgen, überwiegend aus den USA. Es folgt „.de“ mit derzeit rund 12 Millionen Registrierungen. Auf den Rängen drei und vier liegen mit jeweils gut 11 Millionen Einträgen die international verbreitete Adresse „.net“ sowie „.cn“ für China. Auf den nächsten Rängen befinden sich „.uk“ aus Großbritannien und „.org“ mit jeweils über 6,5 Millionen Einträgen.

Ab Herbst 2008 wird der Namensraum im Internet erweitert. In Vorbereitung sind vor allem zweckorientierte Webadressen wie „.shop“, „.job“ oder „.travel“. Zudem soll es künftig lokale Adressen geben wie „.berlin“ oder „.london“. Diese Erweiterung des Namensraums im Internet wird von BITKOM grundsätzlich begrüßt. Mit der Erweiterung wachse aber auch die Gefahr von Domainstreitigkeiten, warnt der Verband. Deshalb brauche man klare Regeln im Registrierungsverfahren, die einen Missbrauch der neuen Namen weitgehend verhindern.

(BITKOM/ml)