Am Mittwoch wurde im Bundeskabinett der Berufsbildungsbericht 2008 offiziell abgesegnet. Bundesbildungsministerin Annette Schavan lobte, im September 2007 sei mit rund 625.900 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen die zweithöchste Anzahl an Verträgen seit der Wiedervereinigung erreicht worden. Sie betonte, das Ziel der Regierung sei, jedem ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Der mit vielen Fakten gespickte Berufsbildungsbericht steht im Internet per Download kostenlos zur Verfügung.
Die Ministerin erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der Vermittlung so genannter Altbewerber liege. Zu diesem Zweck habe die Bundesregierung im Rahmen ihrer Qualifizierungsinitiative unter anderem den Ausbildungsbonus für bis zu 100.000 Altbewerber beschlossen (wir berichteten darüber). Schavan forderte Betriebe und Sozialpartner auf, von diesem neuen Angebot Gebrauch zu machen und zusätzliche Ausbildungskapazitäten bereitzustellen.
Ein wesentlicher weiterer Aspekt sei die verbesserte Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulbereich. Dafür werde das Bundesbildungsministerium 3000 Aufstiegsstipendien vergeben, damit künftig mehr junge Menschen mit beruflichen Abschlüssen den Weg an die Hochschulen finden.
Die Bundesbildungsministerin wies auch auf einen geplanten europäischen Leistungsvergleich in der Berufsausbildung hin. Unter dem Stichwort „Berufsbildungs-PISA“ werde es Studien in der beruflichen Bildung geben, die einen Vergleich der verschiedenen Ausbildungssysteme ermöglichen und gleichzeitig als Instrumente zur Qualitätssicherung und zur Stärkung gegenseitigen Vertrauens dienen sollen. (BMBF/ml)