Zwischen 2000 und 2007 stiegen die Warenausfuhren aus der EU27 in die 33 lateinamerikanischen und karibischen (LAK) Länder langsamer an als die Einfuhren. Während die Ausfuhren von 59 Milliarden Euro auf lediglich 75 Milliarden stiegen, steigerten sich die Einfuhren von 54 Milliarden auf 92 Milliarden. Unter dem Strich entstand so im Jahr 2007 ein Defizit von 17 Milliarden Euro.
Immerhin liegt der Anteil der LAK-Länder am Warenverkehr der EU27 mit dem Ausland durch die Steigerung bei mittlerweile 6%, wie das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften Eurostat im Zusammenhang mit dem fünften Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und den LAK-Staaten am Freitag in Lima, Peru, errechnete.
Die Ausfuhren in die LAK-Region ist vor allem durch Industrieerzeugnisse geprägt, eingeführt aus Südamerika und der Karibik werden in erster Linie Grundstoffe. Die EU27-Ausfuhren von Industrieerzeugnissen in die LAK-Länder beliefen sich auf 65,2 Milliarden, die Einfuhren derartiger Erzeugnisse auf 35,7 Milliarden, so dass bei Industrieprodukten ein Ausfuhrüberschuss von 29,6 Milliarden Euro erzielt wurde.
Die Hälfte der EU27-Ausfuhren in die LAK-Länder im Jahr 2007 entfiel auf Maschinen und Fahrzeuge. Eine wesentliche Rolle spielten Luftfahrzeuge und Luftfahrzeugteile, Treibstoff, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, Arzneimittel sowie Schiffe. Bei den Einfuhren machten Nahrungsmittel nahezu 30% aus. Hier dominierten Rohöl, Kupfer und Kupfererz, Sojabohnen, Eisenerz, Kaffee und Bananen.
Von den EU27-Mitgliedstaaten war Deutschland im Jahr 2007 der bei weitem wichtigste Exporteur in die LAK-Länder (20,4 Milliarden Euro oder 27% der Gesamtausfuhren), gefolgt von Italien (11,2 Milliarden oder 15%), Spanien (9,1 Milliarden oder 12%) und Frankreich (9,0 Milliarden oder 12%). Die Einfuhren aus den LAK-Ländern waren weniger stark konzentriert. Deutschland (16,2 Milliarden oder 18%) war der größte Importeur, gefolgt von den Niederlanden (15,7 Milliarden oder 17%), Spanien (13,6 Milliarden oder 15%), Italien (10,5 Milliarden oder 11%) und dem Vereinigten Königreich (9,2 Milliarden oder 10%).
Die größten Handelsüberschüsse mit den LAK-Ländern verbuchten im Jahr 2007 Deutschland (+4,2 Milliarden Euro), Frankreich (+1,8 Milliarden) und Schweden (+1,0 Milliarden). Die größten Defizite mussten die Niederlande (-10,5 Milliarden), Spanien (-4,5 Milliarden), Großbritannien (-4,1 Milliarden), Belgien3 (-3,4 Milliarden) und Portugal (-1,6% Milliarden) hinnehmen.
Unter den LAK-Ländern war 2007 Brasilien (21,3 Milliarden Euro oder 28% der Gesamtausfuhren) das wichtigste Bestimmungsland der europäischen Ausfuhren, gefolgt von Mexiko (20,9 Milliarden oder 28%). Das wichtigste Ursprungsland der Einfuhren war ebenfalls Brasilien (32,6 Milliarden oder 35%), gefolgt von Chile (12,6 Milliarden oder 14%) und Mexiko (11,9 Milliarden oder 13%). Ihren größten Überschuss verzeichnet die EU27 im Handel mit Mexiko (+9,0 Milliarden Euro), weit vor Panama (+2,0 Milliarden). Die größten EU27-Defizite wurden im Handel mit Brasilien (-11,3 Milliarden), Chile (-7,9 Milliarden), Peru und Argentinien (je -2,6 Milliarden) sowie Costa Rica (-2,0 Milliarden) verzeichnet. (Eurostat/ml)
Anmerkung: Zur EU27 gehören die Mitgliedsländer Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Finnland, Schweden und Großbritannien. |