Der Einsatz elektronischer Kataloge ist inzwischen für viele Betriebe – vom Global Player bis zum KMU – Standard: 69 % setzen E-Kataloge in der Praxis ein, 21 % befinden sind in der Planungs- und Einführungsphase. 10 % verzichten derzeit noch auf den Einsatz. Allerdings sind Großunternehmen deutlich mutiger. Während 80 % von ihnen E-Kataloge bereits seit mehreren Jahren einsetzen, sind es bei den KMU lediglich 54 %. Das hat das Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik(BME) ergeben.
Die Analyse des Zahlenwerks erfolgte durch den Lehrstuhl Industriebetriebslehre der Universität Würzburg. 119 Unternehmen haben sich an der Untersuchung beteiligt, darunter 65 Großunternehmen (mit über 2000 Mitarbeitern) und 54 kleine und mittlere Unternehmen.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch: Die Unternehmen erzielen weiterhin nachweislich Erfolge im Einsatz mit internetbasierten Tools für die elektronische Beschaffung. Bei den Prozesskosten sparen sie durchschnittlich zwischen 15 und 35 %, bei den Einstandspreisen im Schnitt zwischen 7 und 15 %. Dabei werden elektronische Kataloge schneller ausgebaut als andere Lösungen. Das Volumen der elektronisch beschafften C-Artikel wird bei 79 % der Unternehmen weiter steigen.
In Sachen E-Sourcing (Ausschreibungen/Auktionen) zeigt sich: Vor dem Hintergrund der aktuellen Compliance-Diskussion konzentrieren sich Unternehmen vorwiegend auf Ausschreibungen, um die Prozesseffizienz und -transparenz zu erhöhen. Nur noch 27 % verzichten auf elektronische Ausschreibungen. Immerhin ein Drittel der Unternehmen schreibt bereits zwischen 25 und 75 % des relevanten Beschaffungsvolumens elektronisch aus. Die Nutzung von Auktionen hingegen scheint zu stagnieren. Knapp die Hälfte aller Unternehmen zieht dieses Instrument überhaupt nicht mehr in Betracht.
Im Bereich E-Collaboration (Datenaustausch, Qualitätsmanagement mit Lieferanten etc.) bestehen für Global Player und KMU noch erhebliche Potenziale. 44 % der Befragten verzichten ganz auf den Einsatz entsprechender Tools. Eindeutig einen Trend bilden Lieferantenbewertungen. 46 % der Unternehmen steuern bereits mindestens 75 % ihrer strategischen Lieferanten über ein Bewertungssystem. Gemessen an der Anzahl der gesamten Lieferanten haben 80 % der Unternehmen bis zu 30 % ihrer Lieferanten und 16 % mehr als 50 % ihrer Lieferanten integriert. 29 % glauben, auf den Einsatz entsprechender Tools verzichten zu können.
Weitere Ergebnisse des BME-Stimmungsbarometers Elektronische Beschaffung 2008 stehen per Download zur Verfügung. (ots/ml)