Die Märkte Unterhaltungselektronik, Elektroklein- und -großgeräte, Foto, Informationstechnologie (IT), sowie Office Equipment & Consumables (Bürogeräte und Verbrauchsmaterialien) entwickeln sich laut aktuellem „GfK TEMAX“ erfreulich. Allein der große Verlierer – die Telekommunikation – trübt das Bild etwas ein. Insgesamt beträgt das Wachstum des Marktes derzeit rund 3%.
Der „GfK TEMAX“ ist ein Index der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Markt der Technischen Gebrauchsgüter, der auf Daten von mehr als 6500 Händlern in Deutschland basiert.
Der Gesamtmarkt für die im GfK TEMAX erhobenen Elektrogeräte betrug im ersten Quartal des Jahres 10,2 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 2,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser schwungvolle Start wird durch mehrere Teilmärkte getragen.
Gewinner im ersten Quartal 2008 ist mit einem Zuwachs von 8,3% im Vergleich zum Vorjahr der Markt der Unterhaltungselektronik, dicht gefolgt von den Elektrokleingeräten, die ein Wachstum von 7,9% aufweisen. Ordentlich zulegen können die Warengruppen Foto mit 4,4% sowie IT mit 3,7%. Die Elektrogroßgeräte befinden sich mit 3,3% Wachstum noch auf der Sonnenseite, während Office Equipment & Consumables mit nur 0,7% leicht ansteigen. Der große Verlierer ist der Telekommunikationsmarkt mit einem satten Rückgang von 15,2%, der das Gesamtbild des TEMAX eintrübt und als einziger Sektor im Minus verbleibt.
Den sowohl umsatz- als auch wachstumsstärksten Posten im Bereich Unterhaltungselektronik bilden LCD-Fernseher, die mit über einem Drittel Wertzuwachs zum Vorjahreszeitraum vorlegen. So wird derzeit nahezu jeder zweite Euro, der für Unterhaltungselektronik ausgegeben wird, in einen Flachbildfernseher investiert. Zweistellig legen inzwischen auch die digitalen TV-Receiver (digitale Set Top Boxen) zu – ein Umstand, der darauf verweist, dass die Verbraucher inzwischen bereit sind, mehr in die Qualität des Empfangs und damit in Peripheriegeräte zu investieren. USB-Sticks und Navigationsgeräte können ihr Wachstum dagegen nicht wie bisher steigern und gewinnen nur leicht. Der Umsatz von CD- und DVD-Rohlingen sowie Memory Cards brechen aufgrund des Preisverfalls sogar zweistellig ein.
Durchwegs erfreulich entwickeln sich die Elektrokleingeräte: Die umsatzstärkste Warengruppe Hot Beverage Makers (Geräte zur Zubereitung von Heißgetränken) wächst zweistellig. Staubsauger legen als zweitgrößte Warengruppe ebenfalls auf hohem Niveau zu. Ordentlich ansteigend sind die Umsätze bei Rasierern, die die drittgrößte Warengruppe bilden. Auch bei den Hairstyling-Geräten – insbesondere bei den Haarglättern – fühlt man einen Aufwärtstrend.
Während im Fotomarkt digitale Kameras – die inzwischen für über 75 Prozent des Gesamtumsatzes im Fotomarkt verantwortlich zeichnen – zumindest noch leicht zulegen können, wachsen die peripheren Warengruppen Objektive und Kamerataschen zweistellig. Wahre Überflieger in Bezug auf das Umsatzwachstum sind Digitale Bilderrahmen sowie Stative, die ihre Abverkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdreifachen können.
Mit 2,5 Milliarden Euro Umsatz verspürt der Markt der Informationstechnologie einen leichten Aufwind. Gestützt wird dies durch Notebooks, die mit über 10% im Vergleich zur Vorjahresperiode zulegen. Dieses Wachstum ist darauf zurückzuführen, dass ausgediente Rechner – sowohl mobile als auch tischgebundene Rechner – oftmals durch mobile, leistungsstarke, effiziente und dadurch höherpreisige Notebooks ersetzt werden.
Im Markt für Elektrogroßgeräte zeigen Waschmaschinen, ebenso wie Wäschetrockner und Geschirrspüler einen soliden Wachstumskurs. Gefriergeräte legen mit fast 10% an Wertzuwachs das stärkste Plus an den Tag. Höhere Energieeffizienzklassen und höherwertige Produktvarianten lassen bei diesen Warengruppen das Preisniveau steigen. Verlierer innerhalb der Großgeräte sind in den ersten drei Monaten des Jahres Dunstabzugshauben sowie Mikrowellen. Dennoch weist der Sektor mit 1,7 Milliarden Euro Umsatz und einem Plus von 3,3%t ein passables Wachstum aus.
Dagegen liegt der Sektor Office Equipment & Consumables mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro im ersten Quartal 2008 gerade noch im positiven Bereich. Wichtigster Wachstumstreiber bleiben hier die Multifunktionalen Büromaschinen – MFD (Multifunctional Devices) –, die weiterhin zweistellig wachsen. Überdurchschnittlich zulegen können auch Beamer.
Richtig verschnupft zeigt sich mit einem Umsatz von nur noch 839 Millionen Euro der Markt der Telekommunikation. Den höchsten Rückgang hinnehmen mussten die Mobiltelefone. Vor allem im Bereich Prepaid sind hohe Verluste zu verzeichnen. Neben geringen Impulsen der Netzbetreiber scheinen derzeit auch nicht genügend Produktneuheiten die Konsumenten zu Kauf anzuregen. Einen Lichtblick bietet die Warengruppe der kleinen Telefonanlagen, deren durchaus gesundes Wachstum sich vor allem auf den Absatz von Voice-over-IP (VoIP)-basierten Anlagen stützt.
Im Grunde zeigt der GfK TEMAX für das erste Quartal 2008 ein rundweg positives Bild. Da der Start in das Vorjahr noch von den Nachwehen der Mehrwertsteuererhöhung geprägt war, kann basierend auf den niedrigeren Ausgangswerten für das nächste Quartal ein gesundes Wachstum erwartet werden. Inwieweit sich eine gesunkene Anschaffungsneigung der Verbraucher, bei gleichzeitig höherer Einkommens- und Konjunkturerwartung, auf den Kauf von Elektrogeräten im weiteren Verlauf 2008 auswirkt, bleibt abzuwarten.
Der komplette Report mit Tabellen, Grafiken und zusätzlichen Informationen steht im Internet kostenlos als Download zur Verfügung. (GfK/ml)