114 Millonen Dollar Nettoverlust – Tintentechnologie verhagelt die Bilanz
Eastman Kodak hat im ersten Quartal 2008 einen Umsatz von 2,093 Milliarden Dollar erzielt, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettoverlust lag bei 114 Millionen Dollar. Immerhin: Im Vorjahres-Quartal waren es noch 175 Millionen Dollar. Trotzdem liegt die Ertragslage unter den Erwartungen der Analysten.
Die Commercial Printing Unit rutscht weiter in die Verlustzone – was mit dem Ausbau der Inkjet-Produktpalette und Markterschließungskosten begründet wird. Wann sich die Investments in die Inkjet-Technologie von Kodak auszahlen, ist derzeit nicht absehbar. Kodak hält aber weiterhin an seiner Strategie fest, sich im Consumer-Markt gegen Platzhirsche wie Canon und HP zu positionieren.
Wie schon zur Markteinführung von Branchen-Insidern befürchtet, hat Kodak Probleme, die neue Consumer-Tintenstrahl-Produktreihe in Deutschland im Markt zu verankern. Deutschland gilt als einer der preisaggressivsten Märkte weltweit.
Kodak versucht die Geräte über einen hohen Gerätepreis und niedrigen Folgekosten an den Mann zu bringen – das gegenteilige Konzept von HP, Canon, Brother, Epson, Lexmark & Co. Doch der Verkaufserfolg war, zumindest in Deutschland, begrenzt. Denn Kodak versuchte ausgerechnet seinen teuren Tintenstrahler über Media Märkte zu verkaufen – dort lockte aber die Konkurrenz mit gleichem Funktionsumfang und deutlich geringeren Gerätepreis. Dass die Folgekosten durch niedrige Tintenpatronen deutlich geringer sind, scheint für die meisten Käufer einer Tintenstrahl-Multifunktionsgeräts kein zugkräftiges Argument zu sein. Auch für 2008 dürfte sich dies nicht entscheidend ändern.