Der deutsche Mittelstand ist mit der derzeitigen Wirtschaftspolitik unzufrieden. Am schlechtesten schneiden bei der Umfrage die politischen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel ab – nur 11% sehen diese als ausreichend an. Ebenso skeptisch wird das Thema Bürokratieabbau beurteilt. Das ergab eine gemeinsame Untersuchung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des Beratungsunternehmens Deloitte.
Für die Umfrage „Meinungsbild Mittelstand“ wurden über 250 Mittelständler im Internet und auf dem „Tag der Wirtschaft“ in Düsseldorf zu den Themen Bürokratieabbau, Fachkräftemangel und Steuergesetzgebung befragt.
Neben dem Fachkräftemangel und Bürokratieauswüchsen nerven den Mittelstand auch gut gemeinte Vorschriften wie das Antidiskriminierungsgesetz (AGG). So gaben 47% der Unternehmer an, dass das AGG ihre Personalsuche erschweren würde.
Bei den anderen Feldern ist das Bild gemischt: Zu Mindestlöhnen gibt es auch im Mittelstand keine einheitliche Meinung. Dass die Körperschafts- und Gewerbesteueränderungen Anfang des Jahres zu einer wesentlichen Entlastung führten, bestätigten 46% der Befragten. „Bei der Wirkung der Fiskalpolitik kommt es sehr stark auf die jeweilige Rechtsform an“, erläutert Lutz Meyer von Deloitte.
Bei der Frage nach der allgemeinen Bewertung der Wirtschaftspolitik bekundeten 10% ihre Zufriedenheit, 34% zeigten sich „nicht“ oder „gar nicht“ zufrieden. Die restlichen 56% sahen sowohl positive als auch negative Aspekte.
Die kompletten Umfrageergebnisse stehen im Internet bereit.
(ots/ml)