Anfang Mai mussten Bauunternehmen bis zu 540 Euro pro Tonne Betonstahl bezahlen. Damit sind die Preise nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie innerhalb eines Monats um 35% gestiegen. Im Vergleich zum Dezember vergangenen Jahres haben sie sich damit sogar verdoppelt. „Eine seriöse Angebotskalkulation ist zurzeit kaum möglich. Insbesondere da die Stahllieferanten nicht mehr bereit sind, Festpreise zu nennen“, kommentierte Hauptgeschäftsführer RA Michael Knipper (siehe Bild) gestern in Berlin die aktuellen Preissteigerungen.
Der Verband begrüße deshalb umso mehr,dass das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wieder eine zwingende Stahlpreisgleitklausel eingeführt habe. Die Stahlpreisgleitklausel sei allerdings vorerst nur für Bauleistungen des Bundeshochbaus gültig. Knipper forderte deshalb „eine Ausweitung auf Bauleistungen des Tiefbaus und des Wasserbaus“ sowie eine Anwendung auf alle öffentlichen und privaten Auftraggeber. Dies sei auch im Interesse der Auftraggeber, da sie nur so seriös kalkulierte Angebote erhalten könnten.
Darüber hinaus kritisierte Knipper den extrem hohen Selbstbehalt von 10% der Mehraufwendungen und die Verpflichtung des Auftragnehmers, Nachunternehmer in die Regelung mit einzubeziehen. Das werfe erhebliche vertragsrechtliche Probleme auf. (ots/ml)