Die Preise für Verbraucher zogen im April erneut kräftig an. Laut einer Meldung des Statistischen Bundesamts ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im April 2008 gegenüber April 2007 um 2,4% gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat März 2008 verringerte sich der Index jedoch leicht um 0,2%. Im März lag die Steigerung noch bei 3,1%. Das bedeutet ein leichtes Abflachen der Kurve, wie schon im März.
Dieses Abflachen der Teuerungsrate im April 2008 ist jedoch kein Indiz für einen Rückgang der Preisdynamik sondern auf zwei Sondereinflüsse zurückzuführen: Im Jahresvergleich sanken insbesondere die Preise für Pauschalreisen (-7,4%) und Beherbergungsdienstleistungen (-0,4%) durch die frühen Osterferientage in diesem Jahr (Kalendereffekt). Im Kostenbereich Bildung wirkt sich außerdem die Einführung der Studiengebühren in einigen Bundesländern erstmals nicht mehr auf die Teuerungsrate aus (Basiseffekt). Beide Faktoren dämpfen rechnerisch die Teuerungsrate um jeweils 0,2%-Punkte.
Die tatsächliche Jahresteuerungsrate ist vor allem durch gestiegene Preise für Mineralölprodukte geprägt. Trotz starkem Euro sind die Weltmarktpreise für Rohöl weiter gestiegen. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Mineralölprodukte hätte die Teuerungsrate nur bei 1,7% gelegen. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im April 2008 gegenüber April 2007 im Schnitt um 7,1%.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im April 2008 um 2,6% höher als im April 2007. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,3%.