Die Geschäfte der deutschen Industrie gingen laut NTC/BME Einkaufsmanager-Index (Ausgabe 5/08) im April deutlich zurück. Der Indexwert lag bei 53,6 Punkten – 1,5 Punkte niedriger als im März. Ursache ist ein deutlicher Anstieg der Einkaufspreise durch hohe Stahlpreise und eine starke Nachfrage nach Energie und Mineralöl. Um die Gewinnmargen aufrecht zu erhalten, erhöhten die Unternehmen ihre Verkaufspreise. Mit 56.3 Punkten erreichte der Teilindex „Verkaufspreise“ so den dritthöchsten Wert seit Beginn der Datenerhebung 2002.
Der starke Außenwert des Euro bremste im April das Wirtschaftswachstum: Die deutschen Industrieunternehmen verbuchten wegen der nachlassenden Auslandsnachfrage und der Konjunkturschwäche in vielen Exportmärkten – vor allem in den USA – den zweitniedrigsten Auftragseingang seit 36 Monaten. Die Teilindex „Beschäftigung“ lag mit 54.2 Punkten um 2.3 Pinkte unter dem Wert aus dem Rekordmonat März, übertraf aber den langjährigen Mittelwert (49.7 Punkte) deutlich.
Unternehmen aller Industriebranchen steigerten ihre Produktion, um eine Zunahme der Auftragsbestände zu verhindern. Die höchsten Steigerungsraten verzeichneten Investitionsgüterhersteller.
Aufgrund gezielter Lagerabbauprogramme reduzierten die Unternehmen ihre Fertigwarenlager. Verknappungen bei Vormaterialien und Lieferengpässe der Lieferanten führten zu einer erneuten Verlängerung der Lieferzeiten.
Der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.
(ots/ml)