Im ersten Quartal 2008 gingen die Börsengänge (IPO) weltweit drastisch zurück. Verglichen mit dem vierten Quartal 2007 sank ihre Zahl um 60%. Entsprechend schrumpfte das Emissionsvolumen: Weltweit wurde im ersten Quartal bei 236 IPOs ein Gesamtbetrag von lediglich 40,9 Milliarden US-Dollar aufgenommen (-60%). Drei der zehn größten IPOs des ersten Quartals fanden übrigens in China statt, meldet das IPO-Barometer von Ernst & Young.
Das anhaltende Auf und Ab an den Börsen und niedrigere Bewertungen haben im ersten Quartal 2008 die Rekordzahl von 83 Unternehmen weltweit dazu bewogen, ihre Börsengänge abzusagen. 24 Unternehmen haben ihren IPO verschoben.
In Europa ging die Zahl der IPOs im Vergleich zum vierten Quartal 2007 überdurchschnittlich stark um 68% von 145 auf 46 zurück. Der Gesamterlös der europäischen Börsengänge sank von 31,44 auf 1,41 Milliarden US-Dollar. In Deutschland ist im ersten Quartal 2008 nur ein Unternehmen an die Deutsche Börse gegangen, im vierten Quartal 2007 waren es noch 43 Erstemittenten mit einem Emissionsvolumen von knapp 10,8 Milliarden US-Dollar.
Der Rückgang trifft auch die so genannten BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China. In China beispielsweise wagten nur noch 34 Unternehmen den Gang aufs Parket – im vierten Quartal 2007 waren es noch 85 gewesen. Sie erlösten dabei insgesamt 8,58 Milliarden US-Dollar, 69% weniger als im vierten Quartal 2007 (27,31 Milliarden US-Dollar).
Weltweit gesehen gab es in Australien die meisten Börsengänge (30), gefolgt von China (29), Japan (22), Kanada (20), Polen (17) und Indien (16). Mit einem Anteil von 82 Prozent am gesamten an der Börse aufgenommenen Kapital waren die USA, China und Indien die weitaus aktivsten Länder. Dabei entfielen auf die USA 20,8 Milliarden US-Dollar, auf China 8,6 Milliarden und auf Indien 4 Milliarden US-Dollar.
Das meiste Kapital wurde in diesem Quartal an der New York Stock Exchange (NYSE), der Hong Kong Stock Exchange (HKSE) und der NASDAQ aufgenommen. Gemessen an der Zahl der Erstnotierungen liegt die australische Börse (ASX) nach wie vor an erster Stelle, gefolgt von dem AIM in London und der NASDAQ in New York.
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