Der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI, Ausgabe 6/08) sieht die deutsche Wirtschaft weiter wachsen. Der Index stabilisierte sich im Mai 2008 mit 53.6 Punkten auf dem April-Niveau. Damit übertraf der Index den Langzeitdurchschnittswert von 52.7 deutlich und liegt nun zum 33. Mal in Folge über der neutralen Wachstumsschwelle von 50.
Unternehmen aller Industriesektoren weiteten ihre Produktion kräftig aus. Die höchsten Steigerungsraten verzeichneten die Hersteller von Investitionsgütern. Der Teilindex „Produktion“ bewegte sich im Mai mit 56.6 Punkten auf einem Achtmonatshoch. Die hohen Produktionsanforderungen ermutigten die Industrieunternehmen, neues Personal einzustellen und ihre Einkaufsvolumen zu erhöhen.
Der starke Außenwert des Euro bremste allerdings das Wirtschaftswachstum: Der Teilindex „Auftragseingang Export“ sank im Mai um 2.6 auf 49.2 Punkte und lag erstmals seit Juli 2003 unter der Wachstumsschwelle von 50. Insbesondere die Nachfrage aus den USA nach deutschen Industrieprodukten schwächte sich ab. Die rückläufigen Exportbestellungen führten zum höchsten Zuwachs der Fertigwarenlager seit knapp sieben Jahren.
Aufgrund hoher Preise für Stahl und mineralölbasierte Produkte stiegen die Einkaufspreise deutlich. Um die Gewinnmargen aufrecht zu erhalten, gaben die Unternehmen im Gegenzug ihre Mehrkosten partiell an die Kunden weiter und erhöhten ihre Verkaufspreise.
Der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.