Die jährliche Inflationsrate der Eurozone für Juni 2008 wird derzeit vom europäischen Statistikamt Eurostat auf 4,0% geschätzt. Im Mai lag die Rate noch bei 3,7%. Bestätigt sich die Schätzung, wäre das die höchste Inflationsrate seit dem Beginn der Währungsunion vor neun Jahren. Vor allem aber liefert sie ein starkes Argument für eine Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Über die Erhöhung des Leitzinses wird am kommenden Donnerstag entschieden werden. Die Meinungen darüber, ob die konjunktur- oder die inflationsdämpfenden Aspekte einer solchen Maßnahme überwiegen werden, gehen unter Experten weit auseinander. Dass die Inflation in der EU aber immer dringender einer Lösung bedarf, sollte nach der vorliegenden Schätzung jedem klar geworden sein.
Die Vorabschätzung basiert auf der Inflationsentwicklung jener Mitgliedstaaten, deren Daten Eurostat bereits gemeldet wurden, sowie auf bereits vorliegende Informationen über die Entwicklung der Energiepreise.
(Eurostat/ml)
Zur Eurozone (EZ15) zählen: Belgien, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Finnland. Zypern und Malta. |