Im gestern präsentierten Wirtschaftsausblick zur internationalen Wirtschaft stellte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Deutschland ein positives Zeugnis aus. Es gebe bislang kaum Anzeichen für eine wesentliche Beeinträchtigung der Realwirtschaft durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten, den starken Euro oder die hohen Rohstoffpreise. Deshalb hat die OECD ihre Wachstumsprognose für Deutschland leicht nach oben korrigiert. Sie erwartet nun ein Wirtschaftswachstum von 2,3% (kalenderbereinigt 1,9%) für dieses Jahr und von 1,0% (kalenderbereinigt 1,1%) im nächsten Jahr.
Ähnlich wie die Bundesregierung geht die OECD dabei von einer leichten Wachstumsabschwächung im weiteren Jahresverlauf und einem wieder anziehenden Wachstum in 2009 aus. Das deutsche Wachstum liegt dennoch für 2008 leicht über dem OECD-Durchschnitt, für 2009 aber deutlich darunter.
International erwartet die OECD vor dem Hintergrund der unsicheren Wirtschaftslage, dass sich das Wirtschaftswachstum in den meisten OECD-Mitgliedsstaaten in diesem Jahr abschwächen wird. Zwar seien die Chancen gestiegen, dass die Finanzmarktturbulenzen ihren Höhepunkt überschritten haben. Aber auch dann werden die daraus resultierenden Effekte noch einige Zeit als Belastungsfaktoren wirken. Für alle 30 OECD-Länder zusammen wird das wirtschaftliche Wachstum deshalb auf real 1,8% in diesem und 1,7% im nächsten Jahr geschätzt. Die OECD legt außerdem allen Mitgliedstaaten nahe, mit der Politik von Strukturreformen konsequent fortzufahren.
Eine 5-seitige Zusammenfassung der Einschätzungen der OECD für Deutschland steht kostenlos online zur Verfügung.
(BMWi/ml)