Eine aktuelle Sonderumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zu den Auswirkungen des Rauchverbots belegt, dass 48 % aller gastronomischen Betriebe seit der Einführung des Rauchverbots Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Besonders betroffen seien Kneipen mit nur einem Gastraum, die ihren Gästen das Rauchen deshalb untersagen müssen.
Von Ihnen verzeichnen 51 % seit Einführung des Rauchverbots Umsatzrückgänge, knapp die Hälfte dieser Gastronomen klagt sogar über sehr starke Einbußen.
Etwas weniger gravierend sind die Auswirkungen auf die Gastbetriebe, die zwei oder mehr Räume bewirten und damit weiterhin die Möglichkeit zum Rauchen anbieten können. Zwar berichten auch 47 % der Gastronomen von gesunkenen Einnahmen, doch nur ein Drittel dieser Gastwirte fühlt sich sehr stark betroffen.
Wirte von Ein-Raum-Kneipen können in den seltensten Fällen, nämlich nur in Rheinland-Pfalz und Sachsen, entscheiden, ob sie eine Raucher- oder Nichtraucherkneipe führen wollen. Sie sind damit gegenüber den Mehr-Raum-Kneipen benachteiligt – dies spiegelt sich letztlich in den Umsatzrückgängen wider.
Die Folgen dieser gestiegenen Belastung seien sichtbar, so der DIHK: Schon jetzt verzeichnen die Industrie- und Handelskammern erste Geschäftsaufgaben. Der Dachverband warnt, dass mit weiteren Insolvenzen ein spürbarer Verlust von Arbeitsplätzen verbunden sein könnte.
Die Bedenken des DIHK-Hauptgeschäftsführers, Martin Wansleben, gehen aber über die wirtschaftlichen Auswirkungen hinaus. „Die Kneipenkultur wird ärmer – die kleine Eckkneipe könnte Seltenheitswert bekommen.“ Sein Vorschlag: „Eine Wahlfreiheit für Ein-Raum-Kneipen in Anlehnung an die Modelle in Rheinland-Pfalz und Sachsen könnte helfen, die Ungerechtigkeit auszugleichen.“ (DIHK/ml)