Die Preise für Verbraucher schießen ungebrochen weiter nach oben. Wie das Statistische Bundesamt Freitagnachmittag mitteilte, wird sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland im Juni 2008 gegenüber Juni 2007 um weitere 3,3% erhöhen. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Mai und markiert den stärksten Preisanstieg seit Dezember 1993.
Bei diesem Indexwert handelt es sich zwar erst um eine Prognose auf der Basis von Einzelergebnissen aus sechs Bundesländern. In der Regel werden derartige Vorabergebnisse aber von den endgültigen Werten weitestgehend bestätigt.
Bei der gegenüber Mai nochmals angestiegenen Jahresteuerungsrate wirken sich laut Statistikexperten vor allem die starken Preissteigerungen bei Heizöl und Kraftstoffen aus. Je nach Bundesland verteuerte sich das Heizöl gegenüber Mai 2008 um Werte zwischen 3,0% und 7,2%. Damit ergeben sich um 57,3% bis 69,3% höhere Preise als vor einem Jahr. Auch die Kraftstoffpreise stiegen wieder um 1,8% bis 3,2% an und lagen damit zwischen 14,3% und 16,4% über den Preisen vom Juni 2007. Mit 1,9% bis 4,5% verteuerte sich Diesel gegenüber Mai besonders kräftig und kostet jetzt zwischen 27,3% und 32,0% mehr als vor einem Jahr. Die Nahrungsmittelpreise bewegten sich gegenüber Mai 2008 zwischen -0,2% und +0,7%, sie lagen lediglich um 7,0% bis 8,8% höher als vor einem Jahr.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland wird sich im Juni 2008 gegenüber Juni 2007 voraussichtlich um 3,4% erhöhen (Mai 2008: +3,1%). Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich eine Veränderung von + 0,4%.
Die endgültigen Ergebnisse für Juni 2008 sollen nach Auskunft des Statistische Bundesamts am 16. Juli vorliegen.