Der deutschen Wirtschaft fehlen immer mehr Ingenieure. Im Juni blieben bereits 96.000 Stellen für Ingenieure unbesetzt, wie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mitteilte. Das bedeutet nahezu eine Verdoppelung der gemeldeten offenen Stellen seit 2004. Die positive Seite der Entwicklung: Im Juni waren nur noch 21.000 Ingenieure arbeitslos.
Gesucht werden vor allem Bewerber mit einer Ausbildung in den Fächern Maschinenbau- und Fahrzeugtechnik sowie Elektrotechnik. Vor allem in den Bundesländern Baden-Württemberg, NRW und Bayern ist der Ingenieurmangel besonders groß.
Langfristig Anlass zur Sorge bietet laut VDI die Altersstruktur der derzeit beschäftigten Ingenieure: „Wir haben aktuell mehr alte, als junge Ingenieure und die unter 35-Jährigen bilden die kleinste Beschäftigungsgruppe. Wenn die heute über 50-Jährigen in den kommenden Jahren nach und nach ihren Ruhestand antreten, fehlt gleichwertiger Ersatz“, sagt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Auf lange Sicht bedroht der fehlende Ingenieurnachwuchs damit nicht nur den Technikstandort Deutschland, sondern auch die gesamte Volkswirtschaft. Umso mehr gelte es, deshalb dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenzuwirken, mahnt Fuchs. Aus diesem Grund fordere der VDI bereits seit Jahren die Einführung von Technikunterricht an Schulen.
(ots/ml)