Auch wenn das Wachstum der deutschen Ein- und Ausfuhren 2008 und 2009 etwas nachlassen dürfte, werden sie einige Rekorde brechen, prognostiziert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der deutsche Export werde die Schallgrenze von einer Billion Euro erreichen, die Ausfuhren nach Frankreich könnten 2009 die 100-Milliarden-Euro-Marke knacken, und der Überschuss in der Handelsbilanz dürfte erstmals 200 Milliarden Euro überschreiten, hoffen die Experten des DIHK. Die Grundlage für die optimistischen Vorhersagen liefert die Umfrage „Der deutsche Außenhandel 2008/2009“.Der im Rahmen dieser Umfrage ermittelte „AHK-Experten-Index“ basiert seinerseits auf den Außenhandelserwartungen aller deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in über 80 Ländern.
Trotz der erwarteten Rekorde seien die Aussichten für den deutschen Außenhandel 2008 und 2009 allerdings „nicht mehr so rosig wie in den letzten Jahren“, warnt DIHK-Außenwirtschafts-Chef Axel Nitschke. „Der DIHK rechnet für 2009 mit einem weiteren Rückgang beim Importwachstum auf 6,5%. Für den Export erwarten wir noch einen Zuwachs von 6%.“ Zum Vergleich: Für das laufende Jahr prognostizieren die AHKs noch ein Plus von 7,5% bei der Einfuhr und einen Zuwachs von 7% bei der Ausfuhr.
In dieser Entwicklung spiegle sich die leichte Abkühlung der Weltkonjunktur wider, so Nitschke. Von einem Einbruch könne aber noch keine Rede sein, schließlich stehe der konjunkturellen Abwärtsentwicklung, die aus den USA komme, eine – wenn auch abgeschwächte – Aufwärtsentwicklung in den Schwellenländern gegenüber. Der Zuwachs der deutschen Exporte erfolge zwar langsamer, aber weiterhin auf hohem Niveau.
Klar sei, dass Deutschland auch 2008 Exportweltmeister bleibe, ist sich Nitschke sicher. Ob der Titel 2009 an China gehen werde, sei auch eine Frage der Wechselkursrelation. „Bleibt der Wechselkurs US-Dollar zum Euro über 1,50, wird Deutschland sogar auch im kommenden Jahr Exportweltmeister.“
Die Umfrageergebnisse stehen per Download im Internet zur Verfügung. (DIHK/ml)