Die Finanzkrise erschwert die Finanzierung vieler Hightech-Unternehmen in Deutschland. 42% der Unternehmen glauben, dass Finanzinstitute Kredite an Firmen restriktiver vergeben als vor dem Beginn der Finanzkrise. Das hat eine Umfrage des Branchenverbands BITKOM in der ITK-Branche ergeben. 18% der befragten Firmen gaben an, dass sich für sie die Konditionen von Finanzierungen verschlechtert haben. Das betrifft die Höhe der Zinssätze, die verlangten Sicherheiten sowie die Anforderungen an Dokumentation und Offenlegung des Geschäftsverlaufs. Bei 11% der Unternehmen ist in Folge der Finanzkrise sogar der Umsatz gesunken.
Gute Finanzierungsbedingungen sind eine wichtige Voraussetzung für eine florierende Hightech-Industrie. Das gilt ganz besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Betriebe in der Gründungsphase. Scheitert eine Gründung, ist in zwei Dritteln der Fälle fehlendes Kapital die wichtigste Ursache, ergab eine BITKOM-Umfrage unter 307 Jungunternehmern aus dem Hightech-Sektor.
87% der tatsächlich gegründeten Unternehmen starten mit Eigenmitteln der Gründer. Ein Drittel der Start-ups kann auf öffentliche Mittel zurückgreifen. An dritter Stelle der Geldgeber stehen Verwandte und Freunde, auf die 22% bauen, gefolgt von Banken mit 17%.
Risikokapitalgeber spielen nur bei 6% der Gründer eine Rolle. Das liegt laut BITKOM an der geringen Anzahl von Wagniskapitalgebern in Deutschland. Wer Geld brauche, müsse sich deshalb oft in angelsächsischen Ländern umsehen. Der BITKOM fordert daher, die Rahmenbedingungen für privates Beteiligungskapital zu verbessern. Vor allem steuerliche Anreize seien nötig, um Investitionen in Start-ups attraktiver zu machen.
(BITKOM/ml)