Rund zwei Drittel der Deutschen wollen lieber regelmäßig oder teilweise zu Hause arbeiten, statt ins Büro gehen. Derzeit allerdings hat nur jeder hundertste Beschäftigte die Möglichkeit, auch zu Hause zu arbeiten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1000 Bundesbürgern hervor, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Branchenverbands BITKOM durchführte.
Der Umfrage nach wollen 50% der Deutschen an mehreren Tagen in der Woche von zu Hause aus arbeiten und 17% ziehen sogar grundsätzlich das Home Office der Arbeit im Büro vor. Ein Viertel der Befragten hält nichts vom Home Office und geht am liebsten jeden Tag ins Büro. „Von Telearbeit und flexiblen Arbeitszeitmodellen können Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren“, lobt BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer den heimischen Arbeitsplatz.
Die Mitarbeiter könnten so Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren und die Arbeitgeber hoch qualifizierte Arbeitnehmer langfristig an das Unternehmen binden. Weitere Vorteile: Durch den stärkeren Einsatz von Telearbeit sparen Pendler Zeit und Geld. Arbeitgeber können Büroflächen reduzieren.
Besonders interessiert an der Arbeit im Home Office sind jüngere Menschen. Fast 80% der 30- bis 39-Jährigen wollen an mehreren Tagen in der Woche oder ausschließlich zu Hause arbeiten. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 61% und bei den über 60-Jährigen immer noch 50%. Größere Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt es hingegen nicht.
„Die Telearbeit erfordert eine offene Unternehmenskultur, die auf Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter setzt“, warnt Scheer. „Die Arbeit zu Hause verlangt einen hohen Grad an Eigenmotivation und Selbstdisziplin.“ Zudem verschwimme die Trennlinie zwischen Beruf und Privatem. Mitarbeiter müssten die Bereitschaft mitbringen, auch jenseits fester Bürozeiten erreichbar zu sein, betont Scheer.
Die technischen Voraussetzungen für einen Telearbeitsplatz sind indes gering: Computer, Internet-Verbindung und Telefon. „Heute kann fast jeder Büroarbeitsplatz zu geringen Kosten an den heimischen Schreibtisch verlegt werden“, ermuntert Scheer die Unternehmer. (BITKOM/ml)