Der „Euro-zone Economic Outlook“ des ifo-Instituts zeichnet ein getrübtes Bild der Konjunktur in Europa in der zweiten Jahreshälfte. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im ersten Quartal 2008 kräftig zulegte, werde das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den folgenden Quartalen verlangsamt expandieren. Es werde im zweiten Quartal stagnieren und im dritten und vierten Quartal nur um jeweils 0,3% steigen, prognostizieren die Ökonomen des Instituts.
Der „Euro-zone Economic Outlook“ ist eine quartalsweise erscheinende Gemeinschaftsprognose des ifo-Instituts in München, des Institut National de la Statistique et des Études Économiques (INSEE) in Paris und des Istituto di Studi e Analisi Economica (ISAE) in Rom.
Die Ökonomen der drei Institute warnen vor einem Abflachen des Wachstums der Industrieproduktion (siehe Grafik oben). Das signalisieren ihrer Meinung nach unter anderem die immer geringeren Erwartungen, die in Unternehmensbefragungen in den vergangenen Monaten zum Ausdruck gebracht wurden. Der Konsum werde allerdings im zweiten Quartal um 0,2% und im dritten und vierten Quartal um jeweils 0,3% zulegen. Nicht viel werde es also sein.
Auch der Anstieg der real verfügbaren Einkommen werde mäßig bleiben, da die positiven Effekte gestiegener Nominallöhne durch hohe Inflationsraten zunichte gemacht würden, warnen die Ökonomen. Die Investitionen werden ihren Erwartungen nach im zweiten Quartal um 0,3% fallen – eine vorübergehende Korrektur des kräftigen Anstiegs im ersten Quartal – ehe sie im dritten und vierten Quartal um jeweils 0,3% steigen werden.
Die Inflationsrate werde – unter der Annahme, dass sich der Ölpreis im Prognosezeitraum bei 135 US-Dollar pro Barrel stabilisiert und der Wechselkurs um 1,57 US-Dollar je Euro schwankt – im dritten Quartal auf 4,0% steigen, im vierten Quartal aber wieder auf 3,5% sinken.
Ausführlichere Prognosedaten stehen in Form einer zweiseitigen Zusammenfassung im Internet zur Verfügung. (ifo/ml)