Der längste Tarifkonflikt im deutschen Einzelhandel ist vorbei. Schauplatz des Konflikts und damit Pilotbezirk war Baden-Württemberg. Letzten Donnerstag fanden der Einzelhandelsverband Baden-Württemberg als Arbeitgebervertreter und die Gewerkschaft Verdi als Arbeitnehmervertretung einen Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können und der nun bundesweit übernommen werden soll.
Rückwirkend zum 1. April 2008 erhalten die rund 220.000 Beschäftigten des Einzelhandels in Baden-Württemberg drei Prozent mehr Geld. Für die Zeit vom 1. April 2007 bis zum 31. März 2008 gibt es eine Einmalzahlung von 400 Euro, Auszubildende bekommen 150 Euro. Die Laufzeit dauert bis zum 31. März 2009.
Die Spätzuschläge während der Woche bleiben bestehen (ab 18.30 Uhr 20% mehr Geld und von 20 Uhr an 50% mehr). Am Samstag sollen die zusätzlichen 20% erst ab 18.30 Uhr statt 14.30 Uhr gezahlt werden. Von 20 Uhr an gibt es 50%. Der teilweise Wegfall der Zuschläge soll 2009 und 2010 jeweils mit 150 Euro ausgeglichen werden. Diese können die Beschäftigten für ihre Altersversorgung verwenden, auf ein Langzeitkonto einzahlen oder sich als Warengutscheine auszahlen lassen.
Die Tarifparteien werten diese Einigung als Pilotabschluss für 2,7 Millionen Beschäftigte der gesamten Branche in Deutschland.
(hde/ml