Die Rückkehr der Produktion beim Plüschtierhersteller Steiff ist kein Einzelfall, behauptet eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung. Demnach kommen rund 20% der Betriebe, die ihre Produktion ins Ausland verlagert haben, wieder zurück. Hauptgründe für die Rückführung seien vor allem mangelnde Flexibilität vor Ort und Qualitätsprobleme.
Zwar verlagert noch jeder elfte Betrieb Teile seiner Produktion ins Ausland, doch der Trend ist rückläufig. Die hohe Zahl der Rückkehrer beweist nach Ansicht von Prof. Bruno O. Braun, Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), dass Auslagerungen oft zu kurzsichtig geplant werden. Gerade kostengetriebene Produktionsverlagerungen wegen hoher Löhne seien häufig nicht sinnvoll, da diese in vielen Betrieben nur 10% der Gesamtkosten ausmachten. Dagegen werden die Anlaufzeiten am neuen Standort, das Netzwerk vor Ort oder etwa die Kosten für die Betreuung und Kontrolle häufig nicht ausreichend berücksichtigt, so Braun weiter.
Dennoch verliert Deutschland jährlich bis zu 74.000 Arbeitsplätze durch Produktionsverlagerungen. „Das kann sich der Standort Deutschland auf Dauer nicht leisten. Die Unternehmenschefs sind gefordert, ihre Entscheidungen auf fundierte Analysen zu stützen und auch Optimierungspotenziale am hiesigen Standort zu überprüfen“, appelliert der VDI-Präsident an die Unternehmer.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie in Form informativer Charts stehen per Download im Internet zur Verfügung.(ots/ml)