Keine Wirtschaftsstatistik und -prognose kommt darum herum: Die Zeichen stehen deutlich schlechter als noch vor wenigen Monaten. Auch der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) macht da keine Ausnahme. Für Juni liegt er bei 52.6 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2007 und ein Punkt weniger als im Mai. Die gute Nachricht: Dieser Wert steht immer noch für wirtschaftliches Wachstum. Der Teilindex „Einkaufspreise“ erreichte allerdings mit 71.4 Punkten den höchsten Wert seit 21 Monaten.
Die weltweite Verteuerung von Ölderivaten sowie Stahl, Energie und Kraftstoffen führte zu einem rasanten Anstieg der Einkaufspreise. Um die Gewinnmargen aufrecht zu erhalten, gaben Unternehmen aus allen Industriesektoren im Gegenzug ihre Mehrkosten partiell an die Kunden weiter und hoben die Verkaufspreise erneut kräftig an.
Der starke Außenwert des Euro und die Konjunkturschwäche vieler Exportmärkte stoppte das Wirtschaftswachstum: Der Teilindex „Auftragseingang Export“ notierte für das 2. Quartal 2008 mit durchschnittlich 50.8 Punkten auf einem Fünf-Jahres-Tief. Insbesondere die Automotive-Branche war von der Auftragsflaute betroffen. Auslandsaufträge im größeren Umfang konnten nur Hersteller von Investitionsgütern verbuchen. Aufgrund des niedrigen Auftragseingangs schwächte sich in der deutschen Industrie die Arbeitskräftenachfrage deutlich ab. Die rückläufigen Exportbestellungen führten erneut zu einem leichten Zuwachs der Fertigwarenlager.
Der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland. (ots/ml)