Wie vom Statistischen Bundesamt vor zwei Wochen bereits geschätzt (wir berichteten darüber), stieg Im Juli der Verbraucherpreisindex für Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,3%. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2008 erhöhte sich der Index um 0,6%. Die Inflationsrate ist wesentlich vom Preisauftrieb der Verbrauchsgüter (+8,2%) geprägt, vor allem die Preise für Energie und Nahrungsmittel lagen im Juli 2008 mit 15,1% und 8,0% weit über dem Vorjahresmonat und erklären gut zwei Drittel der gesamten Preissteigerungsrate.
Im Energiebereich erhöhten sich insbesondere die Preise für Mineralölprodukte (+24,0%; davon leichtes Heizöl: +59,4% und Kraftstoffe: +15,2%). Überdurchschnittliche Preissteigerungen waren auch bei den anderen Haushaltsenergien (Gas: +8,1% und Strom: +6,8%) zu beobachten. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate bei + 1,9% gelegen.
Im Vergleich zu den Verbrauchsgütern wirkt die Preisentwicklung für Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer (-0,2%; darunter Bekleidung und Schuhe: -0,9%) sowie für langlebige Gebrauchsgüter (-0,6%; darunter Informationsverarbeitungsgeräte mit -15,6% und Haushaltsgeräte mit -0,5%) dämpfend auf die Inflation. Dienstleistungen lagen im Schnitt um 1,5% über den Indexstand des Vorjahres (darunter Versicherungsdienstleistungen: +3,8% und Nettokaltmieten: +1,3%).
Die relative hohe Veränderungsrate des Verbraucherpreisindex von 0,6% gegenüber dem Vormonat Juni 2008 verursachten in erste Linie die zu Ferienbeginn deutlich teurer gewordenen Pauschalreisen (+13,8%), Beherbergungsdienstleistungen (+9,7%; darunter Mieten für Ferienwohnungen: +27,1%) sowie Flugreisen (+8,9% ). Auch für Kraftstoffe mussten die Verbraucher im Urlaubsmonat Juli 2008 mehr zahlen (+1,4%); damit erreichten die Preise für Kraftstoffe einen neuen Höchststand.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2008 um 3,5% höher als im Juli 2007. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,7%. (Statistisches Bundesamt/ml)