Noch gibt es Konjunkturindikatoren, die Optimismus verbreiten: Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) signalisiert weiteres Wachstum der deutschen Industrie. Allerdings gab auch der EMI für den Juli um 1.7 Zähler auf 50.9 nach und landete damit auf dem niedrigsten Stand seit August 2005.
Erstmals seit neun Monaten gingen weniger Neuaufträge ein. Ursache ist die generelle Konjunkturabkühlung. Während aber viele Volkswirtschaften seit Monaten im Minus sind, liegt der deutsche Index mit Werten über 50.0 unablässig im Plus.
Geschadet hat dem Juli-Neugeschäft die kräftige Anhebung der Verkaufspreise als Folge der Kosteninflation. Es scheint, dass ein Teil der Kunden ihre Aufträge verschoben haben. Die Exportbestellungen gingen zum zweiten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre zurück. Das traf insbesondere US-Geschäfte.
Das magere Plus beim Produktionswachstum entstammt hauptsächlich dem Investitionsgüterbereich und ist auch auf Abarbeitung unerledigter Aufträge zurückzuführen. Die Einkaufsmenge stieg zu Beginn des dritten Quartals geringfügig an. Einige Firmen bildeten aufgrund erwarteter Preissteigerungen und Verknappungen Sicherheitslager. Die durchschnittlichen Lieferzeiten verlängerten sich auch im Juli. (ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland. |