Nicht nur bei den Spritkosten der Firmenflotte kann Energiebewusstsein Kosten senken. Auch in der EDV wird Energie immer teurer und Energiesparen immer wichtiger. Zudem der Energieverbrauch bei modernen Rechnern durch immer größere Rechenleistungen derzeit eher ansteigt als abnimmt. Ein großer Teil wird dabei für die Kühlung gebraucht. Aber es gibt Energiespartechniken, die diese Kosten deutlich senken können. Der Branchenverband BITKOM entwickelte deshalb zusammen mit dem Bundesumweltministerium (BMU) einen Leitfaden „Energieeffizienz im Rechenzentrum“.
Nach einer Studie des Borderstep-Instituts im Auftrag des BMU hat sich der Energiebedarf von Rechenzentren in Deutschland zwischen 2000 und 2006 auf rund 8,7 Milliarden Kilowattstunden mehr als verdoppelt. Dies entspricht der Jahresstromproduktion von drei mittelgroßen Kohlekraftwerken. Die Stromkosten haben sich im gleichen Zeitraum aufgrund der gestiegenen Energiepreise auf 867 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Falls keine Anstrengungen zur Energieeffizienz in diesem Bereich unternommen werden, prognostiziert die Borderstep-Studie einen Anstieg des Stromverbrauchs von Rechenzentren auf 12,88 Milliarden Kilowatt im Jahr 2010.
Im Schnitt verbraucht die eigentliche IT nur die Hälfte der Energie, die ein Rechenzentrum benötigt. Die andere Hälfte verbraucht die Infrastruktur wie Kühlung, Klimaanlage und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Bei richtigem Ansatz amortisieren sich die Kosten für die Einrichtung eines modernen, grünen IT-Betriebs innerhalb von zwei Jahren allein durch Energieeinsparungen, ermutigt der BITKOM die Unternehmen zum Umdenken und zu entsprechenden Investitionen.
Der neue Leitfaden von BITKOM und BMU bietet praktische Hinweise zu Planung, Aufbau und Betrieb moderner Rechenzentren: Wie können Kühlung und Stromversorgung optimiert werden? Welche aktuellen Technologien stehen zur Verfügung? Wie werden Energie und Temperatur richtig gemessen? Wie sollte ein Rechenzentrum angelegt werden, um so genannte Hot Spots zu vermeiden? (BITKOM/ml)