Die Erhöhung des Dieselpreises führt zu einem enormen Kostenanstieg in der Transportbranche. Das ergab eine Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Ende Juli. Die überwiegende Zahl der 120 befragten Betriebe bezifferte die Mehrkosten auf 5–10 %. Das gilt für den Straßengüterverkehr und das Bus- und Taxigewerbe gleichermaßen. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK, rät den Betroffenen, das Gespräch mit ihren Geschäftspartnern zu suchen: „Die Auftraggeber müssen sich überlegen, ob eine kurzfristige Kosteneinsparung den Verlust eines zuverlässigen Transportunternehmens rechtfertigt.“
Nach Ansicht Wanslebens ist aber auch die Politik gefordert. Er mahnt: „Angesichts der dramatischen Lage im Transportgewerbe muss die geplante Mauterhöhung zum Januar 2009 ausgesetzt werden.“
Die Branche setzt vor allem auf Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen. Viele der Befragten haben mit ihren Kunden bereits Dieselzuschläge beziehungsweise Gleitklauseln vereinbart. Die Firmen versuchen aber auch, die Kosten zu senken: Fahrerschulungen und sparsamere Fahrzeuge sollen den Kraftstoffverbrauch verringern, Maßnahmen wie eine stärkere Ladungsbündelung verbessern die Auslastung. Grenzüberschreitend tätige Unternehmen tanken verstärkt im Ausland; in Einzelfällen werden auch Transporte auf den kombinierten Verkehr, die Bahn und die Binnenschifffahrt verlagert. Genannt wurden aber auch das Zurückfahren von Investitionen und der Abbau von Personal.
Die Befragung zeigt auch, dass ein Großteil der Befragten für die Verkehrsbranche mittelfristig erhebliche strukturelle Veränderungen erwartet. Viele gehen davon aus, dass gerade mittelständische Familienunternehmen schließen müssen und große Anbieter davon profitieren werden. Aber auch die Zahl der Ein-Mann-Unternehmen werde zunehmen, vermuten viele Umfrageteilnehmer.
(DIHK/ml)