Der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts für die gesamte gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat im August erneut herbe Verluste erlitten – zum dritten Mal in Folge. Der Klimawert liegt nach 97,5 Punkten im Juli jetzt bei 94,8 Punkten. Ursache ist vor allem die derzeitige Bewertung der Geschäftslage. Der entsprechende Teilindex sank von 105,6 Punkten im Juli auf 103,2 Punkte im August. Die Wirtschaft gerät zudem konjunkturell in immer schwierigeres Fahrwasser und erwartet, dass sich die Situation im kommenden halben Jahr weiter eintrübt. Entsprechend verlor der Teilindex für die Erwartungen fast drei Punkte und ging von 89,9 Punkten im Juli auf 87,0 Punkte im August zurück.
Im verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima von einem Saldo von 2,0 Punkten auf -6,8 Punkte abgestürzt. Die Befragungsteilnehmer sind mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage merklich weniger zufrieden als im Juli. Sie sehen darüber hinaus die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten deutlich skeptischer . Vom Auslandsgeschäft erwarten sich die Befragten abermals eine geringere Unterstützung; bei der Einstellung von zusätzlichem Personal wollen sie sich zurückhalten.
Weniger drastisch verschlechterte sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe. Hier sank der Saldowert von -23,4 Punkten auf -26,9 Punkte. Die Bauunternehmen sehen sowohl ihre Geschäftslage als auch ihre Perspektiven für die kommenden sechs Monate ungünstiger als noch vor einem Monat.
Im Einzelhandel ist der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex von -20,5 Punkten im Juli auf -21,4 im August leicht gesunken. Die Einzelhändler sind zwar weniger unzufrieden mit ihrer momentanen Geschäftslage, ihr Ausblick auf das kommende halbe Jahr fällt aber nochmals skeptischer aus als im Vormonat.
Die positive Ausnahme: Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima sogar von -7,3 Saldopunkten auf -5,4 Saldopunkte aufgehellt: Die derzeitige Lage wird unverändert leicht positiv und die Perspektiven werden weniger kritisch bewertet.
Das ifo-Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe hat sich im August weiter verschlechtert. Der Indikator ist – wie in der gewerblichen Wirtschaft – zum dritten Mal in Folge gesunken und von 9,9 Punkten auf 7,7 Punkte gefallen. Hinter dem aktuellen Rückgang stehen zwei gegenläufige Entwicklungen: Mit ihrer momentanen Geschäftslage sind die Dienstleister etwas zufriedener als im Vormonat (20,0 Punkte im August nach 17,0 Punkten im Juli), deutlich skeptischer sind sie jedoch hinsichtlich der Entwicklung im kommenden halben Jahr (-4,0 Punkte nach 3,0 Punkten im Juli). Bei der Einstellung von zusätzlichem Personal wollen sie deshalb zurückhaltender agieren. (ifo/ml)