Das Wirtschaftsklima für den Euroraum hat sich im dritten Quartal 2008 zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Es sank von 76,3 Punkten im zweiten Quartal auf 61,9 Punkte für das dritte Quartal, teilte heute das ifo-Institut vorab mit. Die Verschlechterung ist das Resultat aus weniger positiven Urteilen zur aktuellen Wirtschaftslage (Rückgang von 100,9 auf 84,1 Punkte) und geringeren Erwartungen für die nächsten sechs Monate (Rückgang von 55,8 auf 43,4 Punkte).
Der ifo-Wirtschaftsklimaindikator wird jeweils einmal pro Quartal in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer in Paris (ICC) erhoben.
Das Wirtschaftsklima hat sich im dritten Quartal 2008 in fast allen Ländern des Euroraums weiter eingetrübt und ist jetzt so schlecht, wie seit 15 Jahren nicht mehr. Besonders negativ fielen die Urteile zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation in Italien, Spanien, Portugal wie auch in Irland und Belgien aus. Weiterhin günstig wird die aktuelle Wirtschaftslage jedoch in Finnland, Österreich, Deutschland und den Niederlanden beurteilt. In den nächsten sechs Monaten wird sich nach Ansicht der Experten des World Economic Survey (WES) die konjunkturelle Verlangsamung in allen Ländern des Euroraums weiter fortsetzen.
Die Inflationserwartungen für 2008 liegen mit 3,6% noch stärker über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank als Anfang des Jahres (2,5%). Anders als bei der vorangegangenen Umfrage erwarten die WES-Experten einen Anstieg der Leitzinsen im Laufe der nächsten sechs Monate.
Im Vergleich zum Euro wird der US-Dollar als unterbewertet eingeschätzt; in den kommenden sechs Monaten wird eine, wenn auch nur leichte, Aufwertung des US-Dollar erwartet. Auch der japanische Yen und sogar das britische Pfund werden gegenüber dem Euro als unterbewertet bezeichnet. (ifo/ml)