Frachtcontainer enthalten oft unbekannte Gase, die beim Öffnen entweichen – viele davon relativ harmlos, andere tückisch und schädlich. Wo und wie Gefährdungen in und an Frachtcontainern entstehen und welche Schutzmaßnahmen helfen, beschreibt ab sofort ein kostenloses Informationsportal im Internet, das sich an alle richtet, die beruflich Container öffnen oder entladen, z.B. an Zollbeamte, Logistikunternehmen und gewerbliche Endempfänger. Von den Informationen profitieren können aber auch Angehörige von Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen.
Waren werden heute weltweit gehandelt. Dies geschieht größtenteils mit Frachtcontainern. Deutsche Seehäfen schlagen jährlich rund 15 Millionen Container um. Fast 20% der aus Übersee eintreffenden Container sind mit gefährlichen Chemikalien begast. Dies soll verhindern, dass sich Schimmel bildet, Krankheitserreger verbreiten oder die Ware verdirbt.
„Betroffene entlang der gesamten Lieferkette – vom Betriebsleiter bis zum Arbeiter – wissen oft nur wenig über die Gefahren“, sagt Dr. Horst Kleine, Gefahrstoffexperte des BGIA – Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Selbst Retter, Hilfsorganisationen oder Ärzte würden im Notfall häufig nicht die Zusammenhänge erkennen und unangemessen reagieren. Das BGIA hat deshalb im Internet das Informationsportal „Gefahrenschwerpunkt Frachtcontainer“ gestartet.
Das neue Portal bietet zum Beispiel Muster-Betriebsanweisungen, Checklisten für das Entladen von Containern oder Hinweise, wie sich Chemikalien in Containern messen lassen; aber auch Schutzmaßnahmen, Informationen zu Gefahrstoffen, Vorschriften und Notfallmanagement. Spezielle Rubriken enthalten außerdem Hinweise für Rettungsdienste und zu branchenbezogenen Fragen.
Neben Gesundheitsrisiken durch ausdünstende Gefahrstoffe behandelt das Informationsportal auch Unfallgefahren, die beim Öffnen und Entladen von Containern durch herausfallende oder umstürzende Ladung entstehen können. (idw/ml)